Redensarten Lexikon
Stapel
Etwas (oder eine Rede) vom Stapel (laufen) lassen: eine Rede halten, etwas von sich geben, vorbringen. Die meist in ironischem Sinne gebrauchte Redensart knüpft an das Zu-Wasser-Lassen des fertiggestellten Schiffes an. Entsprechend hat man bei dieser Redensart an eine wohlvorbereitete Ansprache, an ein fertiges Konzept zu denken, das flott und ohne Widerstände heruntergesprochen wird. Die Redensart dürfte kaum wesentlich weiter als bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, wenngleich schon 1616 für Hamburg bezeugt ist, daß die niederdeutsche Seemannssprache den aus mittelniederdeutschem ›stapel‹ = Unterlage verengten Ausdruck kennt. Wieland verwendet die Redensart im 3. Teil des ›Pervonte‹:
Der erste Wunsch, den wenig Tage drauf
Die schöne Vastola vom Stapel
Der Wünsche laufen ließ, flog in geradem Lauf
Zur stolzen Königsstadt Neapel.
›Stapel‹ bedeutet einfach kunstvoll Aufeinandergeschichtetes: Stroh auf dem Feld, Holz im Wald, Säcke im Lagerhaus, Waren im Laden, Briketts im Keller. Frisch geschlagenes Holz wird zum Trocknen besonders luftig gestapelt. Ähnliche Holz-Stapel wurden auf der Helling errichtet, um das zu bauende Schiff zu stützen. War der Schiffsrumpf fertig, konnte man es ›vom Stapel lassen‹ (›Stapellauf‹).
• O.G. SVERRISDÓTTIR: Land in Sicht (Frankfurt/M. 1987), S. 160.
Etwas (oder eine Rede) vom Stapel (laufen) lassen: eine Rede halten, etwas von sich geben, vorbringen. Die meist in ironischem Sinne gebrauchte Redensart knüpft an das Zu-Wasser-Lassen des fertiggestellten Schiffes an. Entsprechend hat man bei dieser Redensart an eine wohlvorbereitete Ansprache, an ein fertiges Konzept zu denken, das flott und ohne Widerstände heruntergesprochen wird. Die Redensart dürfte kaum wesentlich weiter als bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, wenngleich schon 1616 für Hamburg bezeugt ist, daß die niederdeutsche Seemannssprache den aus mittelniederdeutschem ›stapel‹ = Unterlage verengten Ausdruck kennt. Wieland verwendet die Redensart im 3. Teil des ›Pervonte‹:
Der erste Wunsch, den wenig Tage drauf
Die schöne Vastola vom Stapel
Der Wünsche laufen ließ, flog in geradem Lauf
Zur stolzen Königsstadt Neapel.
›Stapel‹ bedeutet einfach kunstvoll Aufeinandergeschichtetes: Stroh auf dem Feld, Holz im Wald, Säcke im Lagerhaus, Waren im Laden, Briketts im Keller. Frisch geschlagenes Holz wird zum Trocknen besonders luftig gestapelt. Ähnliche Holz-Stapel wurden auf der Helling errichtet, um das zu bauende Schiff zu stützen. War der Schiffsrumpf fertig, konnte man es ›vom Stapel lassen‹ (›Stapellauf‹).
• O.G. SVERRISDÓTTIR: Land in Sicht (Frankfurt/M. 1987), S. 160.