Redensarten Lexikon
Stänkern
Gestank erregen, daraus: Unfrieden stiften, grundlos kleinlichen Streit anfachen, zanken, sticheln; hat sich aus dem mittelhochdeutschen Zeitwort ›stenken‹ herausentwickelt, das als Faktitivum neben ›stinken‹ steht. Die ursprüngliche Bedeutung ist noch klar erkennbar, wenn Luther schreibt (VIII, 257b): »denn das ist des Teufels eigen Art und Ampt, das er seinen Rüssel in der armen Menschen Sünden suddelt, wület, und rüttelt, als wolt er den dreck gerne so gros und breit machen, das der Himel vol stancks, und Gott mit allen Engeln heraus gestenckert würde«. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts beginnnt sich aber die erweiterte Bedeutung durchzusetzen, jedoch ohne daß die ursprüngliche vergessen würde. Sie findet zunächst besonders in die Studentensprache Eingang, wird dann aber allgemein gebräuchlich.    Entsprechend heißt ein Mensch, der stänkert: ›Stänker‹ oder ›Stänkerer‹.
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