Redensarten Lexikon
spreizen
Sich spreizen: sich gegen etwas sperren, sich sträuben, ursprünglich: sich recken wie ein Balken, sich gegen etwas stemmen, da ›spriuz‹ die mittelhochdeutsche Bezeichnung eines Stützbalkens war. Die ›Spreizen‹ verwendete man dann auch in Form von Stangen oder Balken, die zwischen zwei Lagen von Holz oder Steinen geklemmt wurden, um sie auseinander zu halten. Abraham a Sancta Clara gebrauchte im ›Judas‹ (I, 197) den redensartlichen Vergleich: »Er spreizt sich wie ein nagelneues paar Schweitzer-Hosen«.    Sich gespreizt benehmen: sich geziert, unnatürlich, hochmütig benehmen. Die Redensart bezieht sich auf das geckenhafte, gespreizte Gehen mit auswärtsgedrehten Füßen, wobei ein Vergleich mit dem Hahn gezogen wird, der durch seinen besonderen Gang auf dem Hühnerhof imponieren will (›Imponiergehabe‹). So sagt man zum Beispiel schwäbisch ›Er spreizt sich wie der Gockeler auf dem Mist‹, er ist eitel und eingebildet.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: spreizen