Redensarten Lexikon
Spottvogel
Einen zum Spottvogel machen: ihn verspotten. Luther gebrauchte die Wendung in dieser passiven Bedeutung, die auch durch Waldis (II, 55, 21) bezeugt ist: »Man soll die alten nicht belachen oder zu eim Spotvogel machen, weil niemandt den die jar betragen, des alters unlust kan abtragen«.    Ein Spottvogel sein: ein Spötter sein, der sich gern über andere lustig macht. Diese Redensart ist in ganz Deutschland und Österreich verbreitet und beruht auf einem Vergleich mit Vögeln, die die Stimmen anderer Vögel nachahmen, wie Häher, Würger und Gartenlaubvogel, die deshalb ›Spottvogel‹ genannt wurden. Sebastian Brant übertrug 1494 in seinem ›Narrenschiff‹ (Kap. 42) zuerst diese Bezeichnung auf spöttische Menschen. Vergleiche niederländisch ›Het is een regte spotvogel‹. Ähnlich: Eine Spottdrossel sein: ein Mensch sein, der andere durch die Nachahmung ihrer Eigenarten in Stimme oder Mundart verspottet.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Spottvogel