Redensarten Lexikon
spinnefeind
Einander (sich) spinnefeind sein: tödlichen Haß aufeinander haben, unversöhnliche Feinde sein. Die Beobachtung, daß eine Spinne die andere anfällt und aussaugt (tatsächlich töten die größeren Spinnenweibchen die kleineren Männchen), was sonst unter Artgenossen im Tierreich selten geschieht, führte bereits 1512 Geiler von Kaysersberg (›Evang.‹ 49b) zu dem Vergleich »so feind als die Spinnen«. Daraus entwickelte sich seit Johannes Paulis ›Schimpf und Ernst‹ von 1522 der Ausdruck ›spinnenfeind‹. Er schreibt von der nach außen nur geheuchelten Freundlichkeit der Fürsten untereinander, die er durchschaut hat (104, Osterley): »die fürsten füren einander under den armen, und sein einander spinnenfeint, einer mag des andern reichtumb nit erleiden«. Zuerst in einem Lutherdruck von 1566 ist in dem Wort das ›n‹ der unbetonten Silbe wie bei ›Leineweber‹ ausgefallen.
Einander (sich) spinnefeind sein: tödlichen Haß aufeinander haben, unversöhnliche Feinde sein. Die Beobachtung, daß eine Spinne die andere anfällt und aussaugt (tatsächlich töten die größeren Spinnenweibchen die kleineren Männchen), was sonst unter Artgenossen im Tierreich selten geschieht, führte bereits 1512 Geiler von Kaysersberg (›Evang.‹ 49b) zu dem Vergleich »so feind als die Spinnen«. Daraus entwickelte sich seit Johannes Paulis ›Schimpf und Ernst‹ von 1522 der Ausdruck ›spinnenfeind‹. Er schreibt von der nach außen nur geheuchelten Freundlichkeit der Fürsten untereinander, die er durchschaut hat (104, Osterley): »die fürsten füren einander under den armen, und sein einander spinnenfeint, einer mag des andern reichtumb nit erleiden«. Zuerst in einem Lutherdruck von 1566 ist in dem Wort das ›n‹ der unbetonten Silbe wie bei ›Leineweber‹ ausgefallen.