Redensarten Lexikon
Sperenzien
Sperenzien (Sperenzchen) machen: Umstände, Schwierigkeiten, leere Ausflüchte machen, auch: sich zieren, sich sträuben. Die in vielen Mundarten verbreitete Wendung wird heute als scherzhafte Weiterbildung von ›sich sperren‹ empfunden; obersächsisch ist z.B. ›Sperrenzien machen‹ belegt. Wie die älteren Nebenformen ›Speranzen‹ und ›Sparanzen‹ aber bezeugen, geht der Ausdruck auf italienisch ›speranza‹ und mittellateinisch ›sperantia‹ = Hoffnung zurück; vgl. Johann Gottwerth Müllers Roman ›Siegfried von Lindenberg‹ von 1779 (Bd. I, S. 71): »Das kömmt von den Speranzen, sieht er! fiel ihm der Edelmann ins Wort«. ›Er ist ein Sperenzchenmacher‹ heißt es in Ostpreußen für einen, der gar zu viele Bedenken hat und Schwierigkeiten bereitet. In der Oberlausitz bedeutet ›Sperrenzeln machen‹ dumme Streiche ausführen. Es ist dem bairischen ›Speranzel‹ gleich, das Lieblingskind, aber auch Schelm und Narr meinen kann. So heißt dort: ›oan zu sein'm Speranzl machen‹, ihn betrügen oder foppen.
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