Redensarten Lexikon
Sod
In Sod kommen: in die Patsche, ins Unglück geraten. In dieser besonders in Bayern verbreiteten Redensart ist Sod, das zu ›sieden‹ gehört und eigentlich Kochbrühe bedeutet, ins Negative übertragen worden.    Die Hände im Sode haben und in allem Sode die Hände haben wollen: bei etwas (überall) beteiligt sein (wollen). Im 16. und 17. Jahrhundert ist der Ausdruck sehr geläufig gewesen. Luther verwendet ihn sehr häufig: »wo kumpt die frembd pflicht her, die der papst darüber fodert, und will auch ynn dem heymlichen mittel die hand ym sode haben« (VIII, 184, Weimarer Ausgabe). 1745 heißt es in einer Übersetzung nach Fielding: »Wir würden gar bald ins Spital wandern, wenn ich euch die Hand im Sode ließe«. Vergleiche französisch ›mettre la main à la pâte‹ (wörtlich: mit der Hand den Teig mitkneten). Dagegen bedeutet Die Hände nicht im Sode haben: an einer schmutzigen Sache, an einem betrügerischen Handel nicht teilnehmen.
   In seinem Sode aufwachsen (dahinleben, liegen), auch: leben wie Hans im Sode: nach seiner angeborenen rohen Art, in Unbildung und Unsauberkeit, ganz nach seiner natürlichen Bequemlichkeit, seinen Gelüsten leben, waren im 18. Jahrhundert beliebte Redensarten, die heute veraltet sind, aber auch literarisch bezeugt sind. In einer Übersetzung Bodes (›Klinkers Reisen‹ II, 171) heißt es z.B.: »So mögen sie meinethalben in ihrem eigenen Sode fortwaten«.
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