Redensarten Lexikon
Siebensachen
Seine Siebensachen packen: seine wenigen Habseligkeiten zusammenpacken, um damit abzureisen, auszuziehen oder eilig zu verschwinden, auch: in aller Hast aufräumen, Umherliegendes zusammenraffen; vgl. französisch ›emballer son saint-frusquin‹ oder ›emballer ses frusques‹ (seine Lumpen packen).    Die Zahl ›sieben‹ spielt in der volkstümlichen Anschauung von jeher eine wichtige Rolle, sowohl als heilige Zahl, wie in der Bibel und überhaupt im Orient, als auch als böse Zahl, die gefürchtet und als Unglückszahl möglichst gemieden wurde. In der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts hat der österreichische Priester Arnold eine Dichtung ›Von der Siebenzahl‹ verfaßt, in der er die besonderen Eigenschaften dieser Zahl hervorhebt. In unserer seit dem 17. Jahrhundert bezeugten Redensart steht das Zahlwort für eine geringe Menge, für wenig. Oft wird die Wendung in der Form einer Aufforderung gebraucht: Pack deine Siebensachen!: Geh! Verschwinde für immer! Der Ausdruck ›Siebensachen‹ diente früher auch zur euphemistischen Umschreibung der Geschlechtsteile. Im Bairischen-Oesterreichischen lautet die Wendung ›seine sieben Zwetsch(g)en packen‹. Vergleiche auch niederländisch ›zijn biezen pakken‹ oder ›zijn matte oprollen‹ und englisch ›to pack up one's traps‹.
   Seine Siebensachen herumschleppen, wie die Katze ihre Jungen: seinen wertvollsten Besitz immer bei sich tragen, seine Habseligkeiten überallhin mitnehmen, viel unterwegs sein und nicht wissen, wo man unterdessen seine Sachen lassen könnte.
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