Redensarten Lexikon
Segen
Dazu hast du meinen Segen! kann ernst gemeint sein und bedeutet dann, daß man ein Unterfangen gutheißt; oder aber man meint es ironisch im Sinne von ›probiere es ruhig einmal, aber du wirst schon sehen, was dabei herauskommt‹. Meinen Segen hast du dazu nicht bedeutet eindeutig, daß man ein Unternehmen, einen Plan ablehnt. Der Segen oder das Segnen gehört zu fast allen gottesdienstlichen Handlungen. Ursprünglich zugrunde liegt die Vorstellung, daß durch den Segen eine Übertragung numinoser Kräfte stattfindet.    So spendet Segen noch immer die Hand: eine Sache ist noch immer nützlich und brauchbar. Diese Wendung ist ein Zitat aus Theodor Fontanes Ballade ›Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland‹. Das Gedicht schließt mit den Zeilen:

   So spendet Segen noch immer die Hand
   Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

Im Englischen und Amerikanischen umschreibt man mit: ›Out of God's blessing into the warm sun‹, daß es einem immer schlechtergeht, daß man vom Ochsen auf den Esel kommt. Schon Shakespeare schreibt 1605/06 im ›King Lear‹ II, 2,168: »Thou out of heaven's benediction comest to the warm sun«.
• R.W. BOND: Out of God's blessing into the warm sun, in: Athenaeum 15 (1903), S. 220-221; P.L. CARVER: Out of Heaven's Benediction to the warm sun, in: Modern Language Review 25 (1930), S. 478-481; 29 (1934), S. 173-176; F. OHRT: Artikel ›Segen‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens VII, Spalte 1582-1620; S. Morenz u.a.: Artikel ›Segen und Fluch‹, in: Religion in Geschichte und Gegenwart. V (3. Auflage 1961), Spalte 1648-1652.
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