Redensarten Lexikon
Sechs
Immer gerade durch die Sechse gehen: die ehemalige Arbeitswoche von sechs Tagen immer gut und fleißig hinter sich bringen. Obwohl die Sprichwörtersammlungen und Wörterbücher zu dieser in der Schweiz im 18. Jahrhundert bezeugten Redensart nichts beitragen, sie nicht einmal erwähnen, ist hier nicht an das naheliegende Würfelspiel zu denken. Einen Anhaltspunkt liefert nämlich ein Vers Walthers von der Vogelweide (Lachmann 58, 19), wo es heißt: »si (die Frau Minne) besouche wâ die sehse sîn: von mir hâts in der wochen ie den sibenden tac«. Schon hier sind die ›Sechse‹ die Bezeichnung für die Arbeitswoche, sieben.    Den sechsten Sinn haben Sinn.
   Eine Grimmsche Version des weit verbreiteten Märchens von den Menschen mit den wunderbaren Eigenschaften trägt den Titel ›Sechse kommen durch die ganze Welt‹ (Kinder und Hausmärchen der Brüder Grimm 71; vgl. Bolte-Polivka II, S. 79-96).

• ANONYM: Er ging immer gerade durch die Sechse, in: Schweizerische Volkskunde 9 (1919), S. 11-12; H. BENDER: Unser sechster Sinn (Stuttgart 3. Auflage 1972); A. SZEMERKÉNYI und V. VOIGT: The Number Six in Hungarian Proverbs: an Attempt at Interpreting the Systematic Nature of Proverbs, in: Proverbium paraturn 1
(1980), S. 82-96.
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