Redensarten Lexikon
Schwedentrunk
Den Schwedentrunk erhalten, auch: Einem ein Schwedentränklein vorsetzen (eingießen): eines qualvollen Todes sterben müssen, unmenschlich gefoltert werden. Die Redensart erinnert an die Greuel des Dreißigjährigen Krieges. Die Schweden sollen zuerst ihre unglücklichen Opfer durch Einfüllen von Jauche zu Geständnissen gezwungen haben, ehe sie sie zu Tode marterten. Der Schwedentrunk wurde dann auch von anderen Truppen übernommen und als Foltermittel bei Gericht verwendet. In der Chronik von Forst (Niederlausitz) findet sich eine auf das Jahr 1630 bezügliche Schilderung des Schwedentrankes: »Zur Zeit, als die Kroaten hier lagen, wurde der eisgraue Kirchen- und Hospitalvorsteher Johann Seidner von ihnen zu Tode gemartert. Er wurde am 11. Oktober von ihnen auf der Gasse ergriffen, in sein Haus geführt und barbarisch gemishandelt, damit er die vermauerten Kirchenschätze anzeige. Weil er dies zu thun verweigerte, haben sie den alten Mann gebunden, zu Boden geworfen, ihm durch ein zwischen die Zähne getriebenes Stück Holz den Mund weit aufgesperrt und Spülicht und Pfützenwasser in grosser Menge eingegossen, sind ihm dann auf den Leib gesprungen, daß es wieder heftig herausgespritzt ist, und haben diese Marter so lange wiederholt, bis er seinen Geist elendiglich aufgegeben hat. Diese Folter hieß der schwedische Trank«.
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