Redensarten Lexikon
schwadronieren
Ein Schwadroneur sein: ein mundfertiger Vielredner, ein Schwätzer, ein Aufschneider und Prahler sein; vgl. französisch ›un hableur‹ (spanisch ›hablar‹).    Bekannter ist der Ausdruck Schwadronieren für: unnützes Zeug reden, viele Worte machen, prahlen, der aus der Fechtschule stammt. Er hatte ursprünglich die Bedeutung: mit dem Degen wild hin und her fahren, planlos um sich hauen, um die Feinde von sich fernzuhalten. Um 1780 entstand unter dem Einfluß des älteren ›schwadern‹ = viel schwatzen, das auf lateinisch ›suadere‹ = zureden zurückgeht, und ›Suada‹ = wortreiche Sprache in Studentenkreisen die Übertragung auf Geschwätz und Prahlerei. Als erster verwendete Goethe 1775 den Ausdruck in diesem neuen Sinne im ›Urfaust‹ (V. 1379) literarisch, und Kindleben verzeichnete ihn 1781 in seinem Studenten-Lexikon (177). Wie sich die Übertragung vom planlosen Fechten auf das Wortgefecht vollzogen hat, zeigt eine Briefstelle Lichtenbergs von 1787 (Briefe 2, 314): »Entwürfe gegen seine Sätze werden seiner Vertheidigung die gehörige Richtung geben, da er jetzt blos schwadronirt, und wohl noch nicht selbst weiß, wohin er seine individuellen Hiebe richten soll«.
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