Redensarten Lexikon
Schwabenalter
Ins Schwabenalter kommen: 40 Jahre alt werden und endlich zu Verstand kommen. Die Redensart bezieht sich auf ein altes Sprichwort, nach dem die Schwaben erst mit 40 Jahren gescheit werden sollen. Auch der schwäbische Humanist Johannes Bohemus urteilte bereits 1520 in seinen ›Omnium gentium mores‹ (61b) über seine Landsleute: »Sero resipiscunt«. Vergleiche das Sprichwort ›Der Schwabe wird erst im vierzigsten Jahre klug‹. Dies ist nicht nur als Verspottung und Schelte aufzufassen, da es auch ein gewisses Lob enthält durch die Feststellung, daß die Schwaben auf jeden Fall später kug werden, was auf viele andere nicht einmal im Alter zutrifft. Als Redensart ist der Ausdruck erstmalig bei Wieland belegt, der in einem Briefe vom 14. August 1773 an Fr. H. Jacobi schreibt: »Ich habe nun endlich das Schwabenalter erreicht, und ich bekenne williglich, daß ich wenig Lust habe, mich alle Augenblicke hofmeistern zu lassen«. Auch Goethe erwähnt in einem Brief vom 6. September 1787 diesen Volksscherz über das Schwabenalter. Noch in der Gegenwart ist als Spruch verbreitet:
Mir Schwobe werdet erscht mit 40 gscheit.
Die andere net in Ewigkeit.
Er hat das Schwabenalter noch nicht bedeutet entweder: er ist noch nicht 40 Jahre alt, oder: er ist noch immer nicht zu Verstande gekommen, obwohl noch Hoffnung darauf besteht. Mit den Schwaben klug werden: erst im reifen Mannesalter zur Einsicht gelangen. Dagegen ist die Feststellung Er hat Schwabenverstand eine Umschreibung für Dummheit, so wie das Sprichwort: ›Die Schwaben mangeln eines Sinnes‹. Vergleiche lateinisch ›Abderitica mente est‹. Wilh. Wackernagels Nachforschungen, seit wann die Schwaben für so dumm gelten, führten auf Kirchhoffs ›Wendunmuth‹ von 1563 zurück.
• A. KELLER, Die Schwaben in der Geschichte des Volkshumors (Freiburg 1907), S. 69 und 110; T. TROLL: Deutschland, deine Schwaben (Hamburg 17. Auflage 1972).
Ins Schwabenalter kommen: 40 Jahre alt werden und endlich zu Verstand kommen. Die Redensart bezieht sich auf ein altes Sprichwort, nach dem die Schwaben erst mit 40 Jahren gescheit werden sollen. Auch der schwäbische Humanist Johannes Bohemus urteilte bereits 1520 in seinen ›Omnium gentium mores‹ (61b) über seine Landsleute: »Sero resipiscunt«. Vergleiche das Sprichwort ›Der Schwabe wird erst im vierzigsten Jahre klug‹. Dies ist nicht nur als Verspottung und Schelte aufzufassen, da es auch ein gewisses Lob enthält durch die Feststellung, daß die Schwaben auf jeden Fall später kug werden, was auf viele andere nicht einmal im Alter zutrifft. Als Redensart ist der Ausdruck erstmalig bei Wieland belegt, der in einem Briefe vom 14. August 1773 an Fr. H. Jacobi schreibt: »Ich habe nun endlich das Schwabenalter erreicht, und ich bekenne williglich, daß ich wenig Lust habe, mich alle Augenblicke hofmeistern zu lassen«. Auch Goethe erwähnt in einem Brief vom 6. September 1787 diesen Volksscherz über das Schwabenalter. Noch in der Gegenwart ist als Spruch verbreitet:
Mir Schwobe werdet erscht mit 40 gscheit.
Die andere net in Ewigkeit.
Er hat das Schwabenalter noch nicht bedeutet entweder: er ist noch nicht 40 Jahre alt, oder: er ist noch immer nicht zu Verstande gekommen, obwohl noch Hoffnung darauf besteht. Mit den Schwaben klug werden: erst im reifen Mannesalter zur Einsicht gelangen. Dagegen ist die Feststellung Er hat Schwabenverstand eine Umschreibung für Dummheit, so wie das Sprichwort: ›Die Schwaben mangeln eines Sinnes‹. Vergleiche lateinisch ›Abderitica mente est‹. Wilh. Wackernagels Nachforschungen, seit wann die Schwaben für so dumm gelten, führten auf Kirchhoffs ›Wendunmuth‹ von 1563 zurück.
• A. KELLER, Die Schwaben in der Geschichte des Volkshumors (Freiburg 1907), S. 69 und 110; T. TROLL: Deutschland, deine Schwaben (Hamburg 17. Auflage 1972).