Redensarten Lexikon
Schulsack
Einen Schulsack gefressen haben: das ganze Wissen eingeheimst haben (ähnlich: Die Bücher fressen, verschlingen). Schulsack war früher die Bezeichnung der Tasche, in der die Kinder ihre Bücher zur Schule trugen. In Murners ›Schelmenzunft‹ von 1512 werden diejenigen verspottet, die sich umsonst auf hohen Schulen umhergetrieben haben; das Kapitel ist überschrieben ›Eyn Schulsack fressen‹ und beginnt:
Das latein hab ich vergessen,
Wiewol ich hab ein Schulsack fressen.
Einen guten (keinen) Schulsack haben heißt demnach: eine gute (keine) Schulbildung haben. Der Schulsack steht also für die in der Schule erworbenen Kenntnisse, die man im Schulsack ›schwarz auf weiß‹ mit sich trug. Heute noch ist in der Schweiz die Redensart ›e guete Schuelsak ha‹ geläufig.
Einen Schulsack fressen. Holzschnitt, Murner: Schelmenzunft, 1512.
Einen Schulsack gefressen haben: das ganze Wissen eingeheimst haben (ähnlich: Die Bücher fressen, verschlingen). Schulsack war früher die Bezeichnung der Tasche, in der die Kinder ihre Bücher zur Schule trugen. In Murners ›Schelmenzunft‹ von 1512 werden diejenigen verspottet, die sich umsonst auf hohen Schulen umhergetrieben haben; das Kapitel ist überschrieben ›Eyn Schulsack fressen‹ und beginnt:
Das latein hab ich vergessen,
Wiewol ich hab ein Schulsack fressen.
Einen guten (keinen) Schulsack haben heißt demnach: eine gute (keine) Schulbildung haben. Der Schulsack steht also für die in der Schule erworbenen Kenntnisse, die man im Schulsack ›schwarz auf weiß‹ mit sich trug. Heute noch ist in der Schweiz die Redensart ›e guete Schuelsak ha‹ geläufig.
Einen Schulsack fressen. Holzschnitt, Murner: Schelmenzunft, 1512.