Redensarten Lexikon
schuften
Ein Schuft sein: ein gemeiner Kerl sein, ein sittlich Verworfener, dem jede Schlechtigkeit und Gemeinheit zuzutrauen ist. Schiller gab sogar einem seiner Räuber den Namen ›Schufterle‹ und charakterisierte damit seine Rolle und Stellung unter seinen Kameraden von vornherein.    An jemandem zum Schuft werden: ihn treulos in der Not verlassen, besonders aber: ein Mädchen nicht heiraten, wenn eine Schwangerschaft eintritt.
   Das Wort Schuft ist seiner Herkunft nach verschieden erklärt worden. Es könnte in Zusammenhang mit schofel stehen und von hebr. ›schafät‹ = schlecht, gemein abgeleitet worden sein. Nach Kluge-Götze ist es ein ndd. Wort, das nach dem Ruf des Uhus.schuf üt', der als ›schieb aus!‹ gedeutet wird, gebildet und auf den ebenfalls lichtscheuen Raubritter übertr. wurde. Das ndd. ›schufft‹ (schofft) ist zuerst 1611 bei Helvig in der ›Allg. Sprachkunde‹ (294) als Schelte für heruntergekommene Edelleute bezeugt und bis Anfang des 18. Jh. darauf beschränkt geblieben. Im späteren 18. Jh. werden im Ndd. (nach dem Bremer Wb., 4,725f.),schuvut' und ›schuft‹ nebeneinander für ›Lumpenhund‹ gebraucht und dann ins Hd. übernommen.
   Schuften müssen: sich mühsam plagen, hart, angestrengt arbeiten müssen. Der Ausdruck ist im 19. Jahrhundert in der Studentensprache in launiger Anlehnung an Schuft als Nebenform aus ›schaffen‹ entwickelt worden.
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