Redensarten Lexikon
Schreck
Mit dem Schrecken davonkommen: außer einem Schock oder Schrecken keinen weiteren Schaden bei einer gefährlichen Sache erleiden. Schrecke läuten: am Vorabend hoher christlicher Feste dreimal alle Glocken läuten lassen; besonders für schwäbische, katholische Ortschaften bezeugt. Während dieses Geläuts vollbringt man verschiedene Verrichtungen, die im nächsten Jahr oder in der nächsten Zeit Glück bringen sollen: man bindet Stroh um die Bäume, füttert das Vieh, rüttelt den Essig. Der Ausdruck ›Schrecke‹ im Sinne von stark läuten begegnet zum ersten Mal in deutscher Sprache in einem Manuskript von St. Blasien aus dem 14. Jahrhundert; Abt. Martin Gerbert hat daraus Teile in seiner ›Monumenta Veteris Liturgiae Alemannicae‹ gedruckt: nachdem die Mönche sich am Weihnachtsmorgen erhoben, »accensis luminibus, pulsetur scilla cum duabus parvis campanis, quae compusatio vulgariter dicitur ›schreki‹«. Im 15. Jahrhundert entstand die latinisierte Form: ›terrores pulsare‹.
Der ›Schreck‹ wird oft personifiziert angeredet in Ausrufen wie: Schreck laß' nach! (oft mit dem Nachsatz: ›der Doktor kommt‹) zur Beruhigung oder als Ausdruck des Erstaunens, ⇨ Schmerz; oder: Ach du lieber Schreck!
• N.C. BROOKS: Schrecke läuten, in: Modern Language Notes 40 (1925), S. 76-79.
Mit dem Schrecken davonkommen: außer einem Schock oder Schrecken keinen weiteren Schaden bei einer gefährlichen Sache erleiden. Schrecke läuten: am Vorabend hoher christlicher Feste dreimal alle Glocken läuten lassen; besonders für schwäbische, katholische Ortschaften bezeugt. Während dieses Geläuts vollbringt man verschiedene Verrichtungen, die im nächsten Jahr oder in der nächsten Zeit Glück bringen sollen: man bindet Stroh um die Bäume, füttert das Vieh, rüttelt den Essig. Der Ausdruck ›Schrecke‹ im Sinne von stark läuten begegnet zum ersten Mal in deutscher Sprache in einem Manuskript von St. Blasien aus dem 14. Jahrhundert; Abt. Martin Gerbert hat daraus Teile in seiner ›Monumenta Veteris Liturgiae Alemannicae‹ gedruckt: nachdem die Mönche sich am Weihnachtsmorgen erhoben, »accensis luminibus, pulsetur scilla cum duabus parvis campanis, quae compusatio vulgariter dicitur ›schreki‹«. Im 15. Jahrhundert entstand die latinisierte Form: ›terrores pulsare‹.
Der ›Schreck‹ wird oft personifiziert angeredet in Ausrufen wie: Schreck laß' nach! (oft mit dem Nachsatz: ›der Doktor kommt‹) zur Beruhigung oder als Ausdruck des Erstaunens, ⇨ Schmerz; oder: Ach du lieber Schreck!
• N.C. BROOKS: Schrecke läuten, in: Modern Language Notes 40 (1925), S. 76-79.