Redensarten Lexikon
Schraubstock
Jemanden schrauben: ihn durch Anzüglichkeiten in eine üble Lage bringen, ihn verlegen und lächerlich machen, ihn aufziehen. Die Redensart kann mit der Folterung in Zusammenhang gestanden haben, hat jedoch heute einen harmloseren Sinn erhalten. Vergleiche jedoch englisch vulgärsprachlich ›to screw‹ für Geschlechtsverkehr.    Geschraubt tun (reden): sich geziert, unnatürlich, gezwungen verhalten, sich hochtrabend ausdrücken, sich verdreht benehmen.
   Die mecklenburgische Redensart ›jemanden in'n Schrufstock nehmen‹, meint: ihn in eine Zwangslage bringen, ihn zu einem Geständnis zwingen, ein Geheimnis von ihm erpressen. Vergleiche die ähnlichen Wendungen: ›Einen in die Zange nehmen‹ und ›Einem Daumenschrauben ansetzen‹. Von dem Offenherzigen, dem redseligen Schwätzer, der doch alles ausplaudern muß, heißt es: Man darf ihm keinen Schraubstock anlegen, er sagt, was er weiß. Vgl. frz. ›Il ne lui faut point donner la question pour savoir ses secrets‹ (veraltet).
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