Redensarten Lexikon
Schote
Einem in die Schoten gehen: ihn bestehlen, betrügen, ihm ins Gehege kommen. Diese Redensart ist zweideutig, da z.B. in Sachsen die Frau verächtlich als Schote bezeichnet wird. Die Redensart wäre demnach eine Umschreibung für den Ehebruch. In einem Hochzeitscarmen Henricis (1738) auf einen Auswärtigen, der eine Leipzigerin freit, heißt es:
   Wer sich von diesem unterfinge
   Und seinen Nachbarn ohne Scheu
   Nur halbweg in die Schoten ginge,
   Dem schlug man Arm und Bein entzwei.

Ein Vergleich mit dem Sprichwort ›Schoten am Wege und ein Weib am Fenster sind schwer zu hüten‹ läßt den Zusammenhang deutlicher werden und gibt eine Erklärung für die sächsische Bezeichnung der Frau. Im Lied ist die Rede von den »Kirschen in Nachbars Garten«, die von einem anderen begehrt werden. Dagegen heißt Es wird ihm niemand in die Schoten kommen: sein Besitz, sein Weib ist nicht begehrenswert, er braucht keinen Betrug zu fürchten.
   Jemandem Schoten erzählen: jemandem zum Spaß erfundene Geschichten erzählen. ›Schote‹ in dieser Bedeutung hat nichts mit der pflanzlichen Schote zu tun, sondern kommt aus dem jiddischen ›schôte‹, hebräisch ›sote‹ und bedeutet hier ›dumm, töricht‹.
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