Redensarten Lexikon
Schnelle
Es geht so schnell wie's Heftelmachen (Haftelmachen): Die Arbeit geht bei höchster Angespanntheit rasch voran. Bei der Herstellung von Hefteln und Schlingen für den Verschluß von Röcken und Kleidern mußten sich vor der Automatisierung in den Betrieben viele Personen flink in die Hand arbeiten, damit keine Stockung eintrat. Für einen fremden Beobachter war dies ein bewundernswürdiger, rascher Vorgang, dem er kaum mit dem Auge zu folgen vermochte. Die Redensart, deren ursprünglicher Bezug bei der fortschreitenden Industrialisierung verblaßte, wurde später entstellt zu: Es geht so schnell wie's Katzenmachen, ⇨ Brezel,⇨ Heftelmacher. Zahlreiche redensartliche Vergleiche dienen zur Beschreibung hoher Geschwindigkeit: Es geht schnell wie der Blitz (vgl. französisch ›rapide comme l'éclair‹), wie ein Gedanke; etwas schießt davon, Schnell wie ein Pfeil; es kommt schnell wie der Wind. Vgl. lateinisch ›velis equisque‹ (Cicero).
Der redensartliche Vergleich ›Schnell, wie ein Gedanke‹ soll in den meisten Fällen die geschwindeste Art von Schnelligkeit ausdrücken. In der komparativischen Form wird die Vorstellungskraft von der beschriebenen Schnelligkeit noch gesteigert: Etwas fliegt schneller als ein Adler, ein Falke, eine Rakete;
Es geht schneller, als Spargel kocht.
So schnell schießen die Preußen nicht! heißt es zur Beruhigung, ⇨ Preußen.
Mit etwas schnell fertig sein: etwas ohne Überlegung rasch abtun, ein Urteil zu voreilig fällen. Die Redensart beruht auf einem Zitat aus Schillers Drama ›Wallensteins Tod‹ (II, 2), wo es heißt:
Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort.
Vergleiche französisch ›bâcler quelque chose‹.
Ein schnelles Geschenk bringen: eine willkommene Gabe von letzter modischer Neuheit schenken.
Etwas auf die Schnelle erledigen: eine Arbeit ungern, unzuverlässig und flüchtig ausführen.
Jemanden auf die Schnelle besuchen: ihn nur auf einen Augenblick sprechen oder einen Blitzbesuch während einer Reise machen.
• R. KÖHLER: ›Schnell wie der Gedanke‹, in: Euphorion 1 (1894), S. 47-51; J. STAVE: ›Auf die Schnelle‹, in: Wörter und Leute (Mannheim 1968), S. 136.
Es geht so schnell wie's Heftelmachen (Haftelmachen): Die Arbeit geht bei höchster Angespanntheit rasch voran. Bei der Herstellung von Hefteln und Schlingen für den Verschluß von Röcken und Kleidern mußten sich vor der Automatisierung in den Betrieben viele Personen flink in die Hand arbeiten, damit keine Stockung eintrat. Für einen fremden Beobachter war dies ein bewundernswürdiger, rascher Vorgang, dem er kaum mit dem Auge zu folgen vermochte. Die Redensart, deren ursprünglicher Bezug bei der fortschreitenden Industrialisierung verblaßte, wurde später entstellt zu: Es geht so schnell wie's Katzenmachen, ⇨ Brezel,⇨ Heftelmacher. Zahlreiche redensartliche Vergleiche dienen zur Beschreibung hoher Geschwindigkeit: Es geht schnell wie der Blitz (vgl. französisch ›rapide comme l'éclair‹), wie ein Gedanke; etwas schießt davon, Schnell wie ein Pfeil; es kommt schnell wie der Wind. Vgl. lateinisch ›velis equisque‹ (Cicero).
Der redensartliche Vergleich ›Schnell, wie ein Gedanke‹ soll in den meisten Fällen die geschwindeste Art von Schnelligkeit ausdrücken. In der komparativischen Form wird die Vorstellungskraft von der beschriebenen Schnelligkeit noch gesteigert: Etwas fliegt schneller als ein Adler, ein Falke, eine Rakete;
Es geht schneller, als Spargel kocht.
So schnell schießen die Preußen nicht! heißt es zur Beruhigung, ⇨ Preußen.
Mit etwas schnell fertig sein: etwas ohne Überlegung rasch abtun, ein Urteil zu voreilig fällen. Die Redensart beruht auf einem Zitat aus Schillers Drama ›Wallensteins Tod‹ (II, 2), wo es heißt:
Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort.
Vergleiche französisch ›bâcler quelque chose‹.
Ein schnelles Geschenk bringen: eine willkommene Gabe von letzter modischer Neuheit schenken.
Etwas auf die Schnelle erledigen: eine Arbeit ungern, unzuverlässig und flüchtig ausführen.
Jemanden auf die Schnelle besuchen: ihn nur auf einen Augenblick sprechen oder einen Blitzbesuch während einer Reise machen.
• R. KÖHLER: ›Schnell wie der Gedanke‹, in: Euphorion 1 (1894), S. 47-51; J. STAVE: ›Auf die Schnelle‹, in: Wörter und Leute (Mannheim 1968), S. 136.