Redensarten Lexikon
schneien
Die Wendungen einem plötzlich ins Haus schneien oder hereingeschneit kommen gebraucht man, wenn man durch unverhofftes Glück überrascht oder durch unangemeldete Gäste belästigt wird. In der Kölner Mundart z.B. heißt dies: ›Einem en et Hus jeschneit kumme‹. Aus einer anderen Welt hereinschneien bedeutet: unerwartet erscheinen, völlig anders geartet, fremdartig sein. Jetzt soll's gleich schneien! gilt als Ausruf des Unwillens. Morgen schneit's! wird häufig verwendet, wenn etwas Erhofftes nicht eingetreten ist. So entgegnet man z.B. in Kamenz: ›Ja, morgen schneit's‹, wenn man ausdrücken will, daß sich der andere sehr irrt, daß seine Erwartungen ebensowenig in Erfüllung gehen wie der für den nächsten Tag prophezeite Schneefall. Im Sommer, wenn's schneit ist deshalb auch die scherzhafte Antwort für einen lästigen Frager, der einen ungewissen Zeitpunkt genau wissen möchte. Die Redensart Wenn 's grün schneit verweist auf etwas völlig Unmögliches und ist eine Umschreibung für ›niemals‹. Besonders beliebt sind solche ›Niemals-Formeln‹ im Volkslied, wo beim Abschied auf die Frage nach der Rückkehr das harte ›Niemals‹ vermieden wird. So heißt es z.B. in einer bekannten Wanderstrophe:
Wenn's schneiet rote Rosen
Und regnet kühlen Wein!
In anderen irrealen Vorstellungen stehen ›Schneien und regnen‹ oder ›Schneien und hageln‹ nebeneinander:
Wenn's Buttermilch regnet
Und Weinbeerlein schneit.
Im Schwäbischen sagt man: ›Ich komme, wenn's alte Weiber schneit und Katzen hagelt‹ oder ›wenn's Katzen hagelt und Spitzstecke schneit‹, ⇨ Pfingsten.
Aus dem bäuerlichen Bereich stammt die Redensart Es schneit Kuhjungen (Bauernjungen): es schneit besonders heftig. Das Substantiv dient hierbei genauso zur Steigerung wie in der Wendung ›Es regnet Bindfäden‹.
In Verbindung mit dem alten Volksglauben entstand die Redensart Es hat ihr (ihm) in die Blume geschneit, da es Glück bedeuten sollte, wenn es auf dem Weg zur Trauung plötzlich zu schneien begann. Dagegen heißt Dem hat's auch auf die Flinten geschneit: er hat Unglück gehabt. Als Zeichen des Elends gilt, wenn es einem In die Bude, ins Haus oder in die Schuhe schneit, er also keinen Schutz mehr besitzt.
Die Feststellung Es (hagelt) schneit und hagelt (schneit) bei ihm mit Geld, oft mit dem scherzhaften Zusatz: daß es Beulen gibt, veranschaulicht ein plötzlich wie ein Frühlingsgewitter erscheinendes Glück in Geldgeschäften. Die schwäbische Redensart ›Es schniebt ihm's Geld‹ heißt: er erwirbt sehr leicht viel Geld. Die Kölner Wendung ›Et hät im op der Kopp jeschneit‹ bedeutet: sein Haar ist ihm schneeweiß geworden.
Die Wendungen einem plötzlich ins Haus schneien oder hereingeschneit kommen gebraucht man, wenn man durch unverhofftes Glück überrascht oder durch unangemeldete Gäste belästigt wird. In der Kölner Mundart z.B. heißt dies: ›Einem en et Hus jeschneit kumme‹. Aus einer anderen Welt hereinschneien bedeutet: unerwartet erscheinen, völlig anders geartet, fremdartig sein. Jetzt soll's gleich schneien! gilt als Ausruf des Unwillens. Morgen schneit's! wird häufig verwendet, wenn etwas Erhofftes nicht eingetreten ist. So entgegnet man z.B. in Kamenz: ›Ja, morgen schneit's‹, wenn man ausdrücken will, daß sich der andere sehr irrt, daß seine Erwartungen ebensowenig in Erfüllung gehen wie der für den nächsten Tag prophezeite Schneefall. Im Sommer, wenn's schneit ist deshalb auch die scherzhafte Antwort für einen lästigen Frager, der einen ungewissen Zeitpunkt genau wissen möchte. Die Redensart Wenn 's grün schneit verweist auf etwas völlig Unmögliches und ist eine Umschreibung für ›niemals‹. Besonders beliebt sind solche ›Niemals-Formeln‹ im Volkslied, wo beim Abschied auf die Frage nach der Rückkehr das harte ›Niemals‹ vermieden wird. So heißt es z.B. in einer bekannten Wanderstrophe:
Wenn's schneiet rote Rosen
Und regnet kühlen Wein!
In anderen irrealen Vorstellungen stehen ›Schneien und regnen‹ oder ›Schneien und hageln‹ nebeneinander:
Wenn's Buttermilch regnet
Und Weinbeerlein schneit.
Im Schwäbischen sagt man: ›Ich komme, wenn's alte Weiber schneit und Katzen hagelt‹ oder ›wenn's Katzen hagelt und Spitzstecke schneit‹, ⇨ Pfingsten.
Aus dem bäuerlichen Bereich stammt die Redensart Es schneit Kuhjungen (Bauernjungen): es schneit besonders heftig. Das Substantiv dient hierbei genauso zur Steigerung wie in der Wendung ›Es regnet Bindfäden‹.
In Verbindung mit dem alten Volksglauben entstand die Redensart Es hat ihr (ihm) in die Blume geschneit, da es Glück bedeuten sollte, wenn es auf dem Weg zur Trauung plötzlich zu schneien begann. Dagegen heißt Dem hat's auch auf die Flinten geschneit: er hat Unglück gehabt. Als Zeichen des Elends gilt, wenn es einem In die Bude, ins Haus oder in die Schuhe schneit, er also keinen Schutz mehr besitzt.
Die Feststellung Es (hagelt) schneit und hagelt (schneit) bei ihm mit Geld, oft mit dem scherzhaften Zusatz: daß es Beulen gibt, veranschaulicht ein plötzlich wie ein Frühlingsgewitter erscheinendes Glück in Geldgeschäften. Die schwäbische Redensart ›Es schniebt ihm's Geld‹ heißt: er erwirbt sehr leicht viel Geld. Die Kölner Wendung ›Et hät im op der Kopp jeschneit‹ bedeutet: sein Haar ist ihm schneeweiß geworden.