Redensarten Lexikon
schnappen
Jemanden schnappen: ihn bei strafbarer Handlung überraschen, ihn verhaften, ähnlich: Sich jemanden schnappen wollen: ihn zu ernster Aussprache festhalten, auch: ihn bestrafen, prügeln. Sich etwas schnappen: sich schnell aneignen, sichern, soldatensprachliche Redensart ebenso wie ›Ihn hat's geschnappt‹, er ist verwundet worden.    Etwas geschnappt haben: es verstanden haben (vgl. auch ›geschnallt‹).
   Jetzt hat's (aber) geschnappt! sagt der, dessen Geduld zu Ende ist, der mit einer Sache oder Person endgültig Schluß machen will, weil ›das Maß voll ist‹ und der ständige Ärger zu einem Bruch zwingt. Die Redensart beruht entweder auf einem Vergleich mit dem schnappenden Schloß der Tür, wobei das Geräusch anzeigt, daß sie wirklich zugefallen ist, oder auf dem Vergleich mit dem Schnappen des Hahnes bei der Flinte. Damit in Zusammenhang steht auch die Wendung Bei mir bist du geschnappt: bei mir kannst du nichts ausrichten, ein besonders in Bayern gebräuchlicher Ausdruck der Ablehnung und Abweisung.
   Es hat geschnappt hat aber auch seit 1900 die Bedeutung: die Frau ist schwanger.
   Nach dem Bettzipfel schnappen: vor Müdigkeit gähnen.
   Schnappen hat in redensartlichen Vergleichen die Bedeutung von ›essen‹ und ›gierig zu erfassen suchen‹ und bezieht sich meist auf das Verhalten von Tieren: Er schnappt danach wie der Hund nach Beinen an Ostertagen, dieser ist nach der Fastenzeit besonders gierig nach Knochen; Er schnappt danach wie eine Maus nach Speck (vgl. niederländisch ›Hij hapt als eene muis naar het spek‹); Er schnappt danach wie ein Fisch nach Wasser (vgl. niederländisch ›Hij snapt ernaar als een vischje naar het water‹); Er schnappt danach wie die Gans nach dem Apfelbutzen; aber auch: Er schnappt danach wie der Teufel nach einer Seele, dieser muß besonders flink sein, damit ihm die Seele nicht streitig gemacht wird.
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