Redensarten Lexikon
schmieden
Etwas schmieden, solange es heiß ist: nicht lange zögern, sondern die besten Chancen für sich zu nutzen suchen, eine Angelegenheit, die keinen Aufschub duldet, sofort in die Hand nehmen, um sie in seinem Sinne beeinflussen oder entscheiden zu können. Das sprachliche Bild beruht auf einem Vergleich mit der Arbeit des Schmiedes, der das glühende Eisen sofort bearbeiten muß, solange es sich noch formen läßt; vgl. französisch ›Il faut battre le fer pendant qu'il est chaud‹.    Nägel mit Köpfen schmieden: etwas zur Vollkommenheit, zum Abschluß führen, sich nicht mit Halbheiten zufriedengeben; so wie der Nagel erst brauchbar wird, wenn er am Ende seiner Fertigung durch den Nagelschmied mit dem Kopf versehen worden ist, Nagel.
   Kann er nicht schmieden, so kann er doch den Blasebalg ziehen heißt es von einem, der nicht besonders geschickt ist, den man jedoch für Handlangerdienste und untergeordnete Tätigkeiten gebrauchen kann, so wie der Schmied den Lehrling, der die eintönige, aber notwendige Aufgabe erhält, mit dem Blasebalg das Schmiedefeuer zu entfachen und es ständig glühend zu halten.
   Er ist in Ruhla hartgeschmiedet worden: seine anfängliche Milde und Nachsicht hat sich in unnachgiebige Strenge verwandelt. Die Redensart bezieht sich auf die Sage vom zu milden Landgrafen, den der Schmied zu Ruhla mit den Worten »Landgraf, werde hart!« hartgeschmiedet haben soll, vgl. Deutsche Sagen der Brüder Grimm Nr. 55.

Schmied.
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