Redensarten Lexikon
Schlamassel
In den (die) Schlamassel kommen: in eine schlimme Lage, in Bedrängnis, in höchst unangenehme Verhältnisse kommen, in Verlegenheit geraten. Seit dem 18. Jahrhundert war die Wendung auch mundartlich üblich. In Ulm heißt ›ein in a Schlamass bringen‹, ihn ins Unglück stürzen. Besonders häufig braucht man heute die Redensarten Im Schlamassel sitzen: Pech haben; und Aus dem größten Schlamassel heraus sein: die Gefahr, das Schwierigste überwunden haben, deshalb auch der Wunsch: Nur raus aus dem Schlamassel!    Das Wort Schlamassel kann aus dem aramäischen ›che-lâ-massâl‹ hervorgegangen sein, das Unglück bedeutet (= was nicht Glück ist). Eine andere Deutung weist auf die Zusammensetzung des neuhebräischen ›mazol‹ = Geschick, Glücksstern mit dem neuhochdeutschen ›schlimm‹ zu ›schlimm-mazol‹ = Unstern, Mißgeschick. Im Jiddischen entstand daraus ›schlimasel‹ und zuletzt im Deutschen Schlamassel in der Bedeutung von Unglück, Durcheinander, Gemengsel und Bedrängnis, vielleicht in der Anlehnung an ›Schlamm‹ und ›Masse‹.

• AVÊ -LALLEMANT. Das deutsche Gaunertum, Bd. IV, S. 571.
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