Redensarten Lexikon
Schinderhannes
Es ist ein wahrer (zweiter) Schinderhannes: er ist ein Räuber, ein für die öffentliche Sicherheit gefährlicher Mensch, der wegen seiner Klugheit andere immer überlistet und deshalb schwer zu fassen und überall gefürchtet ist. In Hessen sagt man über einen moralisch schlechten Menschen: ›Der kemmt direkt nachem Schinnerhannes‹, d.h. er ist fast genauso schlimm.
Der Schinderhannes hieß eigentlich Johann Bückler. Er war der Anführer einer berüchtigten Räuberbande am Rhein und wurde 1803 in Mainz hingerichtet. Als er einmal gefragt wurde, warum er Schinderhannes genannt werde, antwortete er, diesen Namen habe er sich nicht selbst beigelegt, »sondern der Pöbel, vermutlich weil sein Großvater ein Scharfrichter gewesen«.
Daß sein zweifelhafter Ruf sich sogar über die deutschen Grenzen hinaus verbreitet hatte, beweist eine niederländische Redensart ›Dat is de troep van Schinder Hannes‹.
• M. ZENDER: Schinderhannes u.a. Räubergestalten in der Volkserzählung der Rheinlande, in: Rheinisch-westfälischer Zeitschrift für Volkskunde 2 (1953), S. 84ff.; K. ELWENSPOEK: Schinderhannes, ein rheinischer Rebell (Trier 2. Auflage 1953); C.M. FRANKE: Der Schinderhannes in der deutschen Volksüberlieferung (Diss. Frankfur /M. 1958); DERS.: Schinderhannes. Das kurze wilde Leben des Johannes Bückler neu erzählt nach alten Protokollen, Briefen und Zeitungsberichten (Düsseldorf 1984); H. BOEHNCKE und H. SARKOWICZ (Hrsg.): Die deutschen Räuberbanden, 3 Bde. (Frankfurt/M. 1991).
Schinderhannes. Kupfer über den Abtransport des gefangenen Schinderhannes und seiner Gesellen zur Hinrichtung nach Mainz, 16. Juni 1802, Frankfurt am Mayn, 1802.
Schinderhannes. Johannes Bükler (Schinderhannes) mit Frau und Kind; zeitgenössischer Kupferstich.
Es ist ein wahrer (zweiter) Schinderhannes: er ist ein Räuber, ein für die öffentliche Sicherheit gefährlicher Mensch, der wegen seiner Klugheit andere immer überlistet und deshalb schwer zu fassen und überall gefürchtet ist. In Hessen sagt man über einen moralisch schlechten Menschen: ›Der kemmt direkt nachem Schinnerhannes‹, d.h. er ist fast genauso schlimm.
Der Schinderhannes hieß eigentlich Johann Bückler. Er war der Anführer einer berüchtigten Räuberbande am Rhein und wurde 1803 in Mainz hingerichtet. Als er einmal gefragt wurde, warum er Schinderhannes genannt werde, antwortete er, diesen Namen habe er sich nicht selbst beigelegt, »sondern der Pöbel, vermutlich weil sein Großvater ein Scharfrichter gewesen«.
Daß sein zweifelhafter Ruf sich sogar über die deutschen Grenzen hinaus verbreitet hatte, beweist eine niederländische Redensart ›Dat is de troep van Schinder Hannes‹.
• M. ZENDER: Schinderhannes u.a. Räubergestalten in der Volkserzählung der Rheinlande, in: Rheinisch-westfälischer Zeitschrift für Volkskunde 2 (1953), S. 84ff.; K. ELWENSPOEK: Schinderhannes, ein rheinischer Rebell (Trier 2. Auflage 1953); C.M. FRANKE: Der Schinderhannes in der deutschen Volksüberlieferung (Diss. Frankfur /M. 1958); DERS.: Schinderhannes. Das kurze wilde Leben des Johannes Bückler neu erzählt nach alten Protokollen, Briefen und Zeitungsberichten (Düsseldorf 1984); H. BOEHNCKE und H. SARKOWICZ (Hrsg.): Die deutschen Räuberbanden, 3 Bde. (Frankfurt/M. 1991).
Schinderhannes. Kupfer über den Abtransport des gefangenen Schinderhannes und seiner Gesellen zur Hinrichtung nach Mainz, 16. Juni 1802, Frankfurt am Mayn, 1802.
Schinderhannes. Johannes Bükler (Schinderhannes) mit Frau und Kind; zeitgenössischer Kupferstich.