Redensarten Lexikon
Schinderei
Etwas ist eitel (eine große) Schinderei: es ist eine schwere Arbeit und Plackerei, auch: eine große Anstrengung, z.B. beim Bergsteigen und Transportieren von Lasten. Ursprünglich wurde die Handlung des Schindens selbst, aber auch die Abdeckerei, der Wohnort des Schinders, mit Schinderei bezeichnet Doch bereits im Alten Testament wurde das Wort in übertragenem Sinne für Bedrückung durch harte Herren und Wucherer gebraucht, z.B. heißt es bei Jes 3, 5: »Und das Volk wird Schinderei treiben, einer an dem andern und ein jeglicher an seinem Nächsten«. Im Mittelalter verstand man auch Raub und Straßenräuberei darunter. Luther bezeichnete damit das betrügerische Vorgehen beim Ablaßhandel. In seinen ›Tischreden‹ (9a) heißt es: »dasz sie von des bapsts grewel, erbermlichen drangsal und zwang der armen gewissen, und untreglichen schinderey sotten frey sein«. Kirchhoff verstand die Prellerei des Geldgierigen darunter und stellte in seinem ›Wendunmuth‹ (5) fest: »aus dem geitz entspringt betriegerey und schinderey«.
Schinder.
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