Redensarten Lexikon
Schikane
Etwas (nur) aus Schikane tun: böswillig Schwierigkeiten bereiten, einen anderen ärgern und schädigen wollen. Das französische Wort ›chicane‹ erscheint erst 1695 seit Scheibner in Deutschland. Es ist eine Rückbildung aus ›chicaner‹ = das Recht verdrehen. Ursprünglich hieß es ›einen Rechtsfall einfädeln‹, denn das Wort leitet sich von dem mittelniederdeutschen ›schikken‹ = ordnen, zuwege bringen ab und kehrte mit gegenteiligem Sinn aus dem Französischen. nach Deutschland zurück.    Die moderne Wendung Mit allen Schikanen: mit allen Feinheiten und neuzeitlichen Errungenschaften der Technik, mit allen Mitteln für größte Bequemlichkeit, aber auch Leistungssteigerung (z.B. ein Auto, ein Haus mit allen Schikanen), hat den französischen Wortsinn verfeinert von Ränken zu Raffinessen.
   Am Übergang der beiden Bedeutungen steht eine Stelle in Fontanes Roman ›Cécile‹ (1887), wo es heißt: »Die Nürnberger henken keinen nicht, sie hätten ihn denn zuvor, und dieser Milde huldigten auch die Quedlinburger. Aber wenn sie den zu Henkenden hatten, henkten sie ihn auch gewiß, und zwar mit allen Schikanen«.
   Seit der 2. H. des 19. Jahrhunderts ist die Wendung auch in den Mundarten zu beobachten, z.B. schweizerisch ›ein Kartenspiel mit allen Schikanen‹ ist ein Spiel mit allen üblichen Kniffen; berlinerisch ›ein Beefsteak mit allen Schikanen‹, mit allen nur denkbaren Beilagen.
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