Redensarten Lexikon
Schiffbruch
Schiffbruch erleiden: scheitern, keinen Erfolg haben. Das Leben der Menschen und Völker wird oft mit einer Schiffahrt verglichen. Mancher leidet Schiffbruch, manchem erfüllt es sich nicht, in den stillen Hafen eines ruhigen Lebensabends einlaufen zu können ( Schiff, Segel). Daher stammt auch das Sprichwort.: ›Besser den Schiffbruch von der Küste schauen als auf einer Planke‹; ndl. ›Het is beter, van een duin de schipbreuk te aanschouwen, dan op eene plank te drijven, op hoop van aan land te komen‹.    Das Sprichwort ›Wer im Schiffbruch gewesen ist, zittert auch bei ruhigem Wasser‹ kann bereits in der Antike eine Parallele vorweisen: ›Tranquillas etiam naufragus horret aquas‹.
   Schon der Apostel Paulus überträgt die Bedeutung des Wortes Schiffbruch auf den Bereich des menschlichen Lebens. In seinem 1. Brief an Timotheus (1, 19) weist er seinen Schüler auf bestimmte Leute hin, »die im Glauben Schiffbruch litten«. Wir gebrauchen heute die Redensart (niederländisch ›Hij lijdt schipbreuk‹) für Situationen, in denen Menschen in Not kommen oder Mangel an den notwendigsten Lebensbedürfnissen leiden: ›Es ist ein schlimmer Schiffbruch, wenn Geld fehlt‹. Schiffbruch leidet vor allem auch jemand, der in seinen Aussichten und Hoffnungen getäuscht worden ist, seine Ehre verloren hat oder der Trunksucht verfallen ist: ›Es gibt größere Schiffbrüche im Wein als in See, in Gläsern als auf Schiffen‹ ( trinken).
   Das Bild vom Schiffbruch ist in der Literatur ungemein häufig verwendet worden.

Schiff.}

Schiffbruch erleiden. Holzschnitt zum Kapitel 109: ›Verachtung vngfelles‹ aus Sebastian Brants ›Narrenschiff‹, 1494.
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