Redensarten Lexikon
Schießhund
Aufpassen (aufmerken) wie ein Schießhund stammt aus der Jägersprache. Es bedeutet soviel wie: mit größter Gespanntheit auf etwas achten, scharf aufpassen. Der Schießhund ist bei der Jagd ein Vorstehhund, der so lange gespannt wartet, bis der Jäger ›schußfertig‹ ist und ihm das Zeichen zum Aufscheuchen des Wildgeflügels gibt: »Wie eine Herde geschwätziger Gänse, vom Schießhund gejaget, Mit Geschrey in die Lüfte sich hebt«, so heißt es bei F.W. Zachariä (›Murner in der Hölle‹, 1775). Der Schießhund ist auch dazu abgerichtet, das erlegte Wild aufzuspüren und dem Jäger zu apportieren. Er läuft wie ein Schießhund heißt es in Heinrich Julius' Komödie von ›Vincentius Ladislaus‹ (VI, 3), wo in einer der Münchhausiaden der Bramarbas das Pferd aus dem Wasser holt (›apportiert‹), »als (wie) ein Schießhund«. Schon im 17. Jahrhundert wird Schießhund auf menschliches Verhalten übertragen. In der ›Comedia vom Studentenleben‹ (1658) von J.G. Schoch wird damit eine gewisse Art von Studenten gekennzeichnet: »Es sind wohl zum Theil Schießhunde und sind auff lose Stückgen abgericht, wie die Schießhunde«.
Unser heutiger Sprachgebrauch kennt nur noch die eingangs genannte sprichwörtliche Redensart, die seit dem 18. Jahrhundert bezeugt ist. In J.C. Adelungs ›Versuch eines grammatisch-kritischen Wörterbuches‹ (1780) kann man den Ausdruck finden ›Wie ein Schießhund aufmerken‹, und im Bremisch-niedersächsischen Wörterbuch (1768/71) heißt es: ›uppassen as een Scheethund‹.
• Zeitschrift für den deutschen Unterricht 21 (1907), S. 696; ANONYM: Aufpassen wie ein Schießhund, in: Sprachpflege 11 (1962), S. 222.
Aufpassen (aufmerken) wie ein Schießhund stammt aus der Jägersprache. Es bedeutet soviel wie: mit größter Gespanntheit auf etwas achten, scharf aufpassen. Der Schießhund ist bei der Jagd ein Vorstehhund, der so lange gespannt wartet, bis der Jäger ›schußfertig‹ ist und ihm das Zeichen zum Aufscheuchen des Wildgeflügels gibt: »Wie eine Herde geschwätziger Gänse, vom Schießhund gejaget, Mit Geschrey in die Lüfte sich hebt«, so heißt es bei F.W. Zachariä (›Murner in der Hölle‹, 1775). Der Schießhund ist auch dazu abgerichtet, das erlegte Wild aufzuspüren und dem Jäger zu apportieren. Er läuft wie ein Schießhund heißt es in Heinrich Julius' Komödie von ›Vincentius Ladislaus‹ (VI, 3), wo in einer der Münchhausiaden der Bramarbas das Pferd aus dem Wasser holt (›apportiert‹), »als (wie) ein Schießhund«. Schon im 17. Jahrhundert wird Schießhund auf menschliches Verhalten übertragen. In der ›Comedia vom Studentenleben‹ (1658) von J.G. Schoch wird damit eine gewisse Art von Studenten gekennzeichnet: »Es sind wohl zum Theil Schießhunde und sind auff lose Stückgen abgericht, wie die Schießhunde«.
Unser heutiger Sprachgebrauch kennt nur noch die eingangs genannte sprichwörtliche Redensart, die seit dem 18. Jahrhundert bezeugt ist. In J.C. Adelungs ›Versuch eines grammatisch-kritischen Wörterbuches‹ (1780) kann man den Ausdruck finden ›Wie ein Schießhund aufmerken‹, und im Bremisch-niedersächsischen Wörterbuch (1768/71) heißt es: ›uppassen as een Scheethund‹.
• Zeitschrift für den deutschen Unterricht 21 (1907), S. 696; ANONYM: Aufpassen wie ein Schießhund, in: Sprachpflege 11 (1962), S. 222.