Redensarten Lexikon
Schiene
Mit Schienen oder Schenen werden mundartlich die Schienbeine bezeichnet, z.B. westfälisch ›sik vor de Schienen stauten‹, übel anlaufen, barsch abgewiesen werden; ostfriesisch ›He het säk blau Schênen lopen‹, ›Jemand hat sich ein blaues Schienbein gelaufen‹: er hat einen ablehnenden Bescheid erhalten, bei einem Unternehmen ist ihm merklicher Schaden entstanden, er hat einen schmerzlichen Verlust hinnehmen müssen. Vgl. niederländisch ›Hij heeft eene blaauwe scheen geloopen‹. Aus Moers stammt der Rat: ›Schlôn öm vör de Schenen, wo de Jöd et Speck sitten het‹, triff ihn an seiner empfindlichsten Stelle! Vgl. niederländisch ›iemand iets voor de scheenen werpen‹. Um auszudrücken, daß einem Schmerz (Unheil) noch ein größerer zugefügt wird, sagt man in Solingen: ›En blô Schên schwart stuten‹.    Die Eisenbahnschienen meinen die folgenden Redensarten: Auf einer Schiene laufen: ausschließlich eine bestimmte Idee, Spur verfolgen; eingleisig fahren. Jemanden aus der Schiene werfen: dafür sorgen, daß jemand aus der Bahn gerät, verzweifelt; schweiz.: ›ab der Schine!‹ heißt: weg! fort!
   Aus der Konkurrenz des Gütertransportes durch Eisenbahn und durch Lastkraftwagen ergab sich das Schlagwort vom Wettlauf zwischen Schiene und Straße. Mit Schiene ist hierbei sehr umfassend der gesamte Güter- und Personenverkehr der Bahn gemeint.
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