Redensarten Lexikon
Scherflein
Sein Scherflein beitragen: einen kleinen Beitrag leisten, beisteuern, mitwirken (im materiellen wie auch im geistigen Sinne); die Redensart geht zurück auf die Bibelstellen Mk 12, 42 und Lk 21, 2: »Und es kam eine arme Witwe und legte zwey Scherflein ein, die machen einen Heller«. Das Scherflein, auch ›Schärft‹, ›Helbing‹, ›Großler‹, ›Halmkäppchen‹ genannt, war eine sächsische und niedersächsische Scheidemünze aus Silber. Das Wort ist entstanden aus althochdeutsch ›scarbôn‹, mittelhochdeutsch ›scherben‹: in kleine Stücke schneiden, Dreier, Heller, Obolus.    Direkten Bezug zur Bibelstelle besitzt die Wendung: Es ist das Scherflein der Witwe: es ist zwar wenig, aber den schlechten materiellen Verhältnissen entsprechend außerordentlich viel. Ähnliches meint auch die Redensart Besser ein Scherflein als ein Garlassensein.

• OVERMANN: Sein Scherflein beitragen, in: Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte in Sachsen 10 (1914), S. 116-117; Münzen in Brauch und Aberglauben. Schmuck und Dekor, Votiv und Amulett, politische und religiöse Selbstdarstellung (Mainz 1982), besonders S. 230.
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