Redensarten Lexikon
Schelmenbein
Jemand hat ein Schelmenbein im Rücken: jemand hat keine Lust zur Arbeit. Das ›Schelmenbein‹ ist eine alte Bezeichnung für einen Knochen von einem toten Körper; die Redensart meint also, jemand habe einen toten, steifen Knochen im Rücken, der sich nicht bewegen läßt und so am Arbeiten hindert.    Die sehr alte Redensart ist zu finden bei Sebastian Brant im ›Narrenschiff‹ (63, 26):

   mancher dut bättlen by den joren
   so er wol wercken möht und kundt
   und er, jung, starck ist und gesundt,
   wann das er sich nit wol mag bucken,
   im stäckt eyn schelmen beyn jm rucken.

Aus der Steiermark ist eine gröbere Form der Redensart bezeugt: ›er hat ein Stangl im Arsch‹, sagt man zu einem Faulpelz.

• J. BÄCHTOLD: Schweizerische Schauspiele des 16. Jhs., Bd. 2 (Zürich 1891), S. 298; L. SCHMIDT: Sprichwörter deutscher Redensarten, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 77 (1974), S. 117-118.
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