Redensarten Lexikon
Schatz
Der Schatz ist zu Kohlen (Wasser) geworden: aus einer erhofften Sache ist nichts geworden. In den Sagen ist das Motiv häufig, daß sich ein gefundener Schatz oder eine Belohnung in Kohlen oder etwas anderes Wertloses verwandelt und der Mensch sich in seiner Hoffnung betrogen sieht. Vgl. lateinisch ›Thesaurus carbones erant‹. Ähnlich heißt es, auf einen bestimmten Menschen bezogen, der eine Enttäuschung erleben mußte: »Als er seinen Schatz wollte heben, wurde er ihm zu lauter Kohlen«. Schätz(e) sammeln: wertvolle Güter aufbewahren. Diese Redensart, die Agricola (II, 488) verzeichnet, erscheint in übertragener Bedeutung bereits bei Matth. 6, 19-20: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel ...«
›Mer hôt da Schatz g'funda‹, man hat den Schaden entdeckt, sagt man in Schwaben. ›Der Schatz denkt a si!‹ heißt es in Sachsen, wenn einem Mädchen die Schürze entfällt oder wenn sie einen heftigen Schluckauf hat.
Sie ist ein alter Schatz: sie ist eine verblühte Schöne.
Die Wendung Schatz, mach Kasse! stammt aus der Prostituiertensprache und wurde 1920 durch das Berliner Kabarett ›Stettiner Sänger‹ umgewandelt und verbreitet durch das Couplet ›Schatz, mach Kasse, du bist zu schade fürs Geschäft‹.
Zur Sache, Schätzchen! ⇨ Sache.
• L. WINTER: Die deutsche Schatzsage (Diss. Köln 1925).}
Schätze sammeln. Kolorierter Einblattholzschnitt mit typographischem Text, von Niclas Stör, um 1530. Aus: Flugblätter der Reformation und des Bauernkrieges. 50 Blätter aus der Sammlung des Schloßmuseums Gotha. Herausgegeben von Hermann Meuche, Katalog von Ingeburg Neumeister, Leipzig 1976, Blatt 25.
Der Schatz ist zu Kohlen (Wasser) geworden: aus einer erhofften Sache ist nichts geworden. In den Sagen ist das Motiv häufig, daß sich ein gefundener Schatz oder eine Belohnung in Kohlen oder etwas anderes Wertloses verwandelt und der Mensch sich in seiner Hoffnung betrogen sieht. Vgl. lateinisch ›Thesaurus carbones erant‹. Ähnlich heißt es, auf einen bestimmten Menschen bezogen, der eine Enttäuschung erleben mußte: »Als er seinen Schatz wollte heben, wurde er ihm zu lauter Kohlen«. Schätz(e) sammeln: wertvolle Güter aufbewahren. Diese Redensart, die Agricola (II, 488) verzeichnet, erscheint in übertragener Bedeutung bereits bei Matth. 6, 19-20: »Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel ...«
›Mer hôt da Schatz g'funda‹, man hat den Schaden entdeckt, sagt man in Schwaben. ›Der Schatz denkt a si!‹ heißt es in Sachsen, wenn einem Mädchen die Schürze entfällt oder wenn sie einen heftigen Schluckauf hat.
Sie ist ein alter Schatz: sie ist eine verblühte Schöne.
Die Wendung Schatz, mach Kasse! stammt aus der Prostituiertensprache und wurde 1920 durch das Berliner Kabarett ›Stettiner Sänger‹ umgewandelt und verbreitet durch das Couplet ›Schatz, mach Kasse, du bist zu schade fürs Geschäft‹.
Zur Sache, Schätzchen! ⇨ Sache.
• L. WINTER: Die deutsche Schatzsage (Diss. Köln 1925).}
Schätze sammeln. Kolorierter Einblattholzschnitt mit typographischem Text, von Niclas Stör, um 1530. Aus: Flugblätter der Reformation und des Bauernkrieges. 50 Blätter aus der Sammlung des Schloßmuseums Gotha. Herausgegeben von Hermann Meuche, Katalog von Ingeburg Neumeister, Leipzig 1976, Blatt 25.