Redensarten Lexikon
Schäfer
Dem Schäfer die Keule abkaufen: dort etwas erstehen, wo es am teuersten ist.    Der Schäfer hütet: es droht ein Wetterwechsel. Die Wendung ist sehr volkstümlich, man gebraucht sie, wenn kleine weiße Wolken sehr hoch oben am blauen Himmel stehen, als eine Art Wetterorakel. Diese Zirren, die sogenannten ›Schäfchenwolken‹, deuten auf baldigen Regen hin. Vgl. dazu das Sprichwort ›In den Zirren kann man sich irren‹.
   Auch in einem bekannten Kinderlied findet sich der Vergleich weißer Wolken mit den Schäfchen:

   Wer hat die schönsten Schäfchen,
   die hat der goldne Mond.

Ein Schäferfeuer anzünden: bei großer Kälte die Arme um die Schultern schlagen, um sich durch diese Bewegung zu erwärmen. Vgl. niederdeutsch ›en Schaiperfüer böten‹.

• TH. HORNBERGER: Der Schäfer. Landes- und volkskundliche Bedeutung eines Berufsstandes in Süddeutschland (Stuttgart – Köln 1955); W. JAVOBEIT: Schafhaltung und Schäfer in Zentraleuropa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts (Berlin 1961).
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