Redensarten Lexikon
Schabernack
Jemandem einen Schabernack spielen: ihm einen Streich spielen, ihn necken: Schabernack treiben: Possen, Unfug treiben. Das Wort Schabernack, über dessen Ursprung viel gedeutelt worden ist (›eine den Nacken schabende Winterkappe‹, ›ein scharfer Wein‹, ähnlich wie ›Rachenputzer‹), tritt zuerst um 1200 als Name eines mittelrheinischen Weinguts (›ze Schabernakken‹) und etwa gleichzeitig als hessischer Familienname auf (Mittelrheinisches Urkunden-Buch II, 380). Mittelhochdeutsch ›schavernac‹ = Beschimpfung, mittelniederdeutsch ›schavernak‹ = Spott, wird, da das Wort auch zur Bezeichnung eines Südweins vorkommt, als ›Wein aus Chiavenna in Norditalien‹ erklärt. Literarisch belegt ist die Bedeutung ›rauher Winterhut‹ für ›Schabernak‹ bei Neidhart (hrsg. v. M. Haupt, V. 47, 12):
nu treit man den schavernak
für die bluomenhüete.
Als wahrscheinlichste aller Erklärungen nimmt man heute an, daß das Scheren des Nackens als alte Rechtsstrafe den Hintergrund des Wortes bildet (gotisch ›skaban‹: scheren).
• KLUYVER IN: Zeitschrift für deutsche Wortforschung 9 (1907), S. 3ff.; E. LINDIG: Hausgeister. Die Vorstellungen übernatürlicher Schützer und Helfer in der deutschen Sagenüberlieferung (Diss. Freiburg i. Br.), (Frankfurt/M., Bern, New York, Paris 1987), S. 167ff. (Artes Populares, 14).
Jemandem einen Schabernack spielen: ihm einen Streich spielen, ihn necken: Schabernack treiben: Possen, Unfug treiben. Das Wort Schabernack, über dessen Ursprung viel gedeutelt worden ist (›eine den Nacken schabende Winterkappe‹, ›ein scharfer Wein‹, ähnlich wie ›Rachenputzer‹), tritt zuerst um 1200 als Name eines mittelrheinischen Weinguts (›ze Schabernakken‹) und etwa gleichzeitig als hessischer Familienname auf (Mittelrheinisches Urkunden-Buch II, 380). Mittelhochdeutsch ›schavernac‹ = Beschimpfung, mittelniederdeutsch ›schavernak‹ = Spott, wird, da das Wort auch zur Bezeichnung eines Südweins vorkommt, als ›Wein aus Chiavenna in Norditalien‹ erklärt. Literarisch belegt ist die Bedeutung ›rauher Winterhut‹ für ›Schabernak‹ bei Neidhart (hrsg. v. M. Haupt, V. 47, 12):
nu treit man den schavernak
für die bluomenhüete.
Als wahrscheinlichste aller Erklärungen nimmt man heute an, daß das Scheren des Nackens als alte Rechtsstrafe den Hintergrund des Wortes bildet (gotisch ›skaban‹: scheren).
• KLUYVER IN: Zeitschrift für deutsche Wortforschung 9 (1907), S. 3ff.; E. LINDIG: Hausgeister. Die Vorstellungen übernatürlicher Schützer und Helfer in der deutschen Sagenüberlieferung (Diss. Freiburg i. Br.), (Frankfurt/M., Bern, New York, Paris 1987), S. 167ff. (Artes Populares, 14).