Redensarten Lexikon
Saus
In Saus und Braus leben: herrlich und in Freuden, im Wohlstand leben. Die Redensart, schon mittelhochdeutsch in der einfachen Form ›in dem suse leben‹ bezeugt, bezieht sich eigentlich auf das Getöse des Windes und das Brausen der Wellen. Noch bei Hans Sachs heißt es nur »im Saus leben«, wie z.B. in dem Schwank, wo der Schuster das Leder mit den Zähnen dehnt,
   Das ich vil schuch machet darauß
   Und vil geldts löst, das wir im sauß
   Davon gut hamburgisch bier trancken;

ebenso im ›Bauer mit den Karpfen‹ und an zahlreichen anderen Stellen. Auf die prahlerische Schilderung von den wüsten Heldentaten der Holkischen Jäger, die der zweite Jäger in ›Wallensteins Lager‹ gibt, erwidert der Wachtmeister:

   Nun, da sieht man's! Der Saus und Braus,
   Macht denn der den Soldaten aus?

Die reimende Doppelform ist erst seit dem Jahre 1691 durch Stieler in ›Der Teutschen Sprache Stammbaum‹ bezeugt, doch kommen daneben auch andere Verbindungen vor, z.B. ›Im Saus und Luder‹ (1561 bei Maaler), ›Im Saus und im Schmaus‹. Vgl. französisch ›vivre dans l'opulence‹.
   Im Sauseschritt vergehen: schnell vorbei sein; besonders von der Zeit wird oft gesagt: ›Sie verfliegt im Sauseschrittt‹. Wilhelm Busch (1832-1908) hat im ›Julchen‹ (1877) geschrieben:

   Eins zwei drei!
   im Sauseschritt
   läuft die Zeit;
   wir laufen mit.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Saus