Redensarten Lexikon
Salomo
Der redensartliche Vergleich Weise wie Salomo beruht auf 1 Kön 4, 29ff., auf vielen anderen Bibelstellen und auf dem Titel des apokryphen Buches ›Die Weisheit Salomos an die Tyrannen‹. Schon mittelhochdeutsch ist der redensartliche Vergleich durchaus geläufig, z.B. »daz sîn witze niht gein Salomône wac«(›Willehalm‹ 448, 12); »sînen wîstuom Salomô ne«(›Erec‹ V.2816). In neuerer Zeit finden sich auch zahlreiche Variationen, wie Er ist ein zweiter Salomo; Auch der weise Salomo hatte einen Rehabeam zum Sohn (niederländisch ›de wijze Salomo had wel een Rehabeam tot soon‹); Er hat Salomos Pantoffeln geerbt; er ist weise, klug; meist aber: er dünkt sich weise. Ähnlich die redensartliche Aufforderungen an einen allzu aufdringlichen Fragesteller: ›Frage den Salomo, wenn er's weiß, so nickt er‹; ›Gehe hin zum Salomo, der wird's wohl wissen‹.
• A. ALT: Die Weisheit Salomos, in: Theologische Literaturzeitung 76 (1951), S. 139-144; J. FICHTNER: Salomos Weisheit, in: Religion in Geschichte und Gegenwart V (3. Auflage 1961), Spalte 1343-1345.
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