Redensarten Lexikon
Salbe
Mit allen Salben geschmiert: durchtrieben, verschlagen, entspricht: ›Mit allen Hunden gehetzt‹ (⇨ Hund),,mit allen Wassern gewaschen' (⇨ Wasser). Nordböhmisch ist 1892 bezeugt: ›Ar war mit olln Solben geschmiert, ok mit kenner guten‹ (Müller- Fraureuth 11,987); ndd. ›An den Minsken is kine Salve to striken‹, wörtl.: an diesen Menschen ist keine Salbe zu streichen, d.h. er ist unverbesserlich böse (Bremisch-niedersächs. Wb. 1770, IV, 585).
Eine große Salbe um etwas machen: um eine Sache ein großes Gerede machen.
Das ist wie die weiße Salbe: das hilft nichts und schadet nichts. Die ›weiße Salbe‹ aus Bleiweiß und Tierfett war die gebräuchlichste Salbe vom 16. bis 18. Jahrhundert Jemand ist wie die weiße Salbe: jemand hat eine schwache, willenlose Natur. So auch: Jemandem eine weiße Salbe geben: jemandem einen nutzlosen Rat, einen unbefriedigenden Trost geben. In Kärnten sagt man: ›Jemand is wia a Salbn‹: jemand ist von unechter, falscher Sanftmut und Liebenswürdigkeit.
In der Gegend von Bremen dient ›Salbe‹ auch als Umschreibung für Schläge; auch österreichisch: ›Den habns recht gsalmt‹.
• Idioticon Austriacum, d.i. die Mundart der Österreicher (Wien 2. Auflage 1824), S. 107; I. WEIß: Altkärntner Spruch, in: Die Kärntner Landsmannschaft 10 (1983), S. 40.
Mit allen Salben geschmiert: durchtrieben, verschlagen, entspricht: ›Mit allen Hunden gehetzt‹ (⇨ Hund),,mit allen Wassern gewaschen' (⇨ Wasser). Nordböhmisch ist 1892 bezeugt: ›Ar war mit olln Solben geschmiert, ok mit kenner guten‹ (Müller- Fraureuth 11,987); ndd. ›An den Minsken is kine Salve to striken‹, wörtl.: an diesen Menschen ist keine Salbe zu streichen, d.h. er ist unverbesserlich böse (Bremisch-niedersächs. Wb. 1770, IV, 585).
Eine große Salbe um etwas machen: um eine Sache ein großes Gerede machen.
Das ist wie die weiße Salbe: das hilft nichts und schadet nichts. Die ›weiße Salbe‹ aus Bleiweiß und Tierfett war die gebräuchlichste Salbe vom 16. bis 18. Jahrhundert Jemand ist wie die weiße Salbe: jemand hat eine schwache, willenlose Natur. So auch: Jemandem eine weiße Salbe geben: jemandem einen nutzlosen Rat, einen unbefriedigenden Trost geben. In Kärnten sagt man: ›Jemand is wia a Salbn‹: jemand ist von unechter, falscher Sanftmut und Liebenswürdigkeit.
In der Gegend von Bremen dient ›Salbe‹ auch als Umschreibung für Schläge; auch österreichisch: ›Den habns recht gsalmt‹.
• Idioticon Austriacum, d.i. die Mundart der Österreicher (Wien 2. Auflage 1824), S. 107; I. WEIß: Altkärntner Spruch, in: Die Kärntner Landsmannschaft 10 (1983), S. 40.