Redensarten Lexikon
Sachsen
Wird das Gebiet Sachsen erwähnt, so fügt man oft hinzu: ›Ja, ja in Sachsen, wo die (schönen) Mädchen auf den Bäumen wachsen‹. Über die Herkunft dieser Floskel ist schon oft gerätselt worden, eine eindeutige Erklärung blieb jedoch bis heute aus. 1893 wurde ein Kinderreim aus Quedlinburg veröffentlicht (Zeitschrift für den deutschen Unterricht 7 [1893], S. 426) und seither erscheint der Zweizeiler öfter: »Ich bin der Herr von Sixen-Saxen, wo die schönen Mädchen wachsen. Hätt' ich daran gedacht, Hätt' ich N.N. eine mitgebracht«. Man dachte, daß vielleicht die Vorstellung vom Ursprung der Menschen aus Steinen und Bäumen eine Rolle bei der Entstehung des Spruches gespielt haben könnte und nimmt an, daß ›Sachsen‹ nur des Reimes wegen (Reimzwang) erwähnt wird (R. Sprenger). »Denn von einer überragenden, gar sprichwörtlichen Schönheit der sächsischen Mädchen besteht keine Überlieferung, und auch die vielen einschlägigen neulateinischen Traktate des 17. Jahrhunderts (De virginibus; De linea amoris usw.) melden nichts davon« (L. Fränkel [1894], S. 544)
Auch das Märchen vom Schlaraffenland, wo bekanntlich alles auf den Bäumen wächst (R. Flygare), sowie die Etymologie des Wortes Germanien, wie sie in Turmaiers Bayrischer Chronik gegeben wird, werden zu einer Herleitung herangezogen: »Reußen, Winden, welche völcker kommen sein auß Germanien als auß ainer werckstat, da man die leut inn schmidt, und auf den päumen wachsen und herab fallen nach sag der alten, die's darumb also nennen, Germaniam‹ von dem lateinischen Wort ›germinare‹, so wachsen, außfallen und herfürschießen haist« (Thurmaier, Bayrische Chronik 1,1,83).
• R. SPRENGER: In Sachsen, wo die Mädchen auf den Bäumen wachsen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 7 (1893), S. 426-427; L. FRÄNKEL: In Sachsen, wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen und Verwandtes, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 8 (1894), S. 543-544; R. FLYGARE: Zum Spruche: In Sachsen, wo die Mädchen auf den Bäumen wachsen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 8 (1894), S. 703-704; L. FRÄNKEL: Weiteres zu ›Aus Sachsen, wo die (schönen) Mädchen (auf den Bäumen) wachsen‹, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 13 (1899), S. 130-139; C. MÜLLER: Das Wachsen der Mädchen auf Bäumen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 14 (1900), S. 214; L. FRÄNKEL: Nochmals die schönen Mädchen aus Sachsen, die auf Bäumen wachsen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 14 (1900),S. 735-739.
Wird das Gebiet Sachsen erwähnt, so fügt man oft hinzu: ›Ja, ja in Sachsen, wo die (schönen) Mädchen auf den Bäumen wachsen‹. Über die Herkunft dieser Floskel ist schon oft gerätselt worden, eine eindeutige Erklärung blieb jedoch bis heute aus. 1893 wurde ein Kinderreim aus Quedlinburg veröffentlicht (Zeitschrift für den deutschen Unterricht 7 [1893], S. 426) und seither erscheint der Zweizeiler öfter: »Ich bin der Herr von Sixen-Saxen, wo die schönen Mädchen wachsen. Hätt' ich daran gedacht, Hätt' ich N.N. eine mitgebracht«. Man dachte, daß vielleicht die Vorstellung vom Ursprung der Menschen aus Steinen und Bäumen eine Rolle bei der Entstehung des Spruches gespielt haben könnte und nimmt an, daß ›Sachsen‹ nur des Reimes wegen (Reimzwang) erwähnt wird (R. Sprenger). »Denn von einer überragenden, gar sprichwörtlichen Schönheit der sächsischen Mädchen besteht keine Überlieferung, und auch die vielen einschlägigen neulateinischen Traktate des 17. Jahrhunderts (De virginibus; De linea amoris usw.) melden nichts davon« (L. Fränkel [1894], S. 544)
Auch das Märchen vom Schlaraffenland, wo bekanntlich alles auf den Bäumen wächst (R. Flygare), sowie die Etymologie des Wortes Germanien, wie sie in Turmaiers Bayrischer Chronik gegeben wird, werden zu einer Herleitung herangezogen: »Reußen, Winden, welche völcker kommen sein auß Germanien als auß ainer werckstat, da man die leut inn schmidt, und auf den päumen wachsen und herab fallen nach sag der alten, die's darumb also nennen, Germaniam‹ von dem lateinischen Wort ›germinare‹, so wachsen, außfallen und herfürschießen haist« (Thurmaier, Bayrische Chronik 1,1,83).
• R. SPRENGER: In Sachsen, wo die Mädchen auf den Bäumen wachsen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 7 (1893), S. 426-427; L. FRÄNKEL: In Sachsen, wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen und Verwandtes, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 8 (1894), S. 543-544; R. FLYGARE: Zum Spruche: In Sachsen, wo die Mädchen auf den Bäumen wachsen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 8 (1894), S. 703-704; L. FRÄNKEL: Weiteres zu ›Aus Sachsen, wo die (schönen) Mädchen (auf den Bäumen) wachsen‹, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 13 (1899), S. 130-139; C. MÜLLER: Das Wachsen der Mädchen auf Bäumen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 14 (1900), S. 214; L. FRÄNKEL: Nochmals die schönen Mädchen aus Sachsen, die auf Bäumen wachsen, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 14 (1900),S. 735-739.