Redensarten Lexikon
Rummel
Den Rummel kennen (oder verstehen): eine Sache gründlich kennen; wissen, wie ein Geschäft zu betreiben ist, wie die Leute zu behandeln sind; meist in etwas verächtlichem Sinn: allerlei Kniffe wissen; seinen Vorteil im Auge haben; literarisch häufig bei Lessing, z.B. in der ›Minna von Barnhelm‹ (III, 2): »Mein Herr versteht den Rummel; er weiß, daß der Weg zu den Fräuleins durch die Kammermädchens geht«, und im 40. Stück der ›Hamburgischen Dramaturgie‹: »Leser, die den Rummel einer Tragödie nicht wohl gut verstehen, können leicht darüber irre werden«. Rummel in den Bedeutung ›Lärm‹ und ›ungeordneter Haufe‹ ist eine erst neuhochdeutsch bezeugte Rückbildung von dem lautmalenden Verb rummeln = lärmen, durcheinanderwerfen; vgl. französisch ›connaître la musique‹ Musik.    Jemand geht auf den Rummel: auf den Jahrmarkt (die Messe o.ä.); wo die Lärm verursachenden Fahr- und Schaugeschäfte aufgebaut sind, ist der ›Rummelplatz‹. Davon abgeleitet meint ›Viel Rummel‹ auch einfach das Gedränge vieler Menschen.
   Mit Rummel oder ›Rommel‹ bezeichnet man seit dem 17. Jahrhundert auch die gleichfarbigen Karten, auf die im Pikettspiel alles ankommt (eingedeutscht aus französisch ›ronfle‹); das Spiel ist heute ungebräuchlich geworden. Der gründlich erfahrene Pikettspieler ›kennt den Rummel‹. Der Ausdruck tritt auch in den Redensarten auf: Ich habe den (ganzen) Rummel satt, Ich mache den Rummel nicht mehr mit, Ich kaufe den ganzen Rummel, in denen Rummel etwa die gleiche Bedeutung wie ›Kram‹ hat.
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