Redensarten Lexikon
Rühren
Ein menschliches Rühren fühlen (verspüren): Hunger verspüren, Stuhldrang haben. Die Wendung beruht ursprünglich auf einem Zitat aus Schillers ›Bürgschaft‹ (»Der fühlt ein menschliches Rühren«) und meint das echte Mitleid. Das ›menschliche‹ hat für die volkstümliche Umgangssprache nichts mit Humanität zu tun, sondern meint das Allzumenschliche und Grobmenschliche in Form von Hungergefühl und Stuhldrang.    Jemanden rühren: ihn innerlich bewegen.
   An etwas rühren: eine unangenehme (peinliche) Sache erwähnen.
   Sich rühren: sich bemerkbar machen, sich um etwas kümmern, nicht alles geduldig hinnehmen. Sich etwas mehr rühren müssen: tätiger, fleißiger sein müssen, oft in der Form einer Aufforderung oder Mißbilligung gesagt.
   Der Befehl: Rührt euch! gilt einer Gruppe angetretener Soldaten. Das militärische Kommando erlaubt eine bequemere Stellung.
   Sich nicht rühren: sich still verhalten, sich in seinem Versteck nicht verraten.
   Die Feststellung: Jemand rührt sich nicht mehr meint hingegen: er ist bewußtlos oder tot.
   Sich nicht mehr rühren können: wie gelähmt sein
(vor Schreck): auch: sich in finanzieller Bedrängnis befinden.
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