Redensarten Lexikon
Rübe
Die Rübe ist nach der Volksmeinung keine geachtete Feldfrucht; daher ostfriesisch ›He kriggt Röwen‹, er wird gescholten; ›he kummt damit in de Röwen‹, in eine schlechte Lage; sogar: ›'s geit in de Röwen‹, es geht verloren ( Pilz); westfälisch ›dör de Reiwen gehen‹, sterben. Statt ›Fünf gerade sein lassen‹ heißt es niederdeutsch auch: ›Röwen Beeren (Birnen) sin laten‹; vgl. auch ›Kraut und Rüben‹ ( Kraut).    Nicht wissen, was die Rüben gelten: die Wahrheit nicht kennen, wie es um eine Sache steht, keine Ahnung von etwas haben. Murner gebraucht diese Redensart öfter, z.B. in der ›Schelmenzunft‹ (24) heißt es:

   Sie lassen sich fürsichtig schelten
   vnd wissen nit, was die rüben gelten.

Landschaftlich wird Rübe auch für ›Kopf‹ gebraucht, z.B. Obersächsisch in dem redensartlichen Ausruf: ›O Rübe!‹, o je!, auch: ›Eins auf die Rübe kriegen‹, einen Schlag auf den Kopf bekommen.
   Rübchen schaben: Schäm dich, oft auch verbunden mit›ätsch‹, eine Bewegungsgebärde, besonders unter Kindern als Spottgebärde üblich, Schabab.
   Mit jemandem eine Rübe zu schaben haben: Mit jemandem ein Hühnchen zu rupfen haben (Huhn);
vgl. französisch ›avoir des petits pois a écosser ensemble‹ (mit jemandem Erbsen auszuschoten haben).
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