Redensarten Lexikon
Rotz
Das der niederen Umgangssprache zugehörige Wort Rotz = Nasenschleim dient in vulgären Redensarten und Vergleichen als negatives Steigerungsmittel, z.B. Rotz und Wasser heulen: so heftig weinen, daß auch die Nase mitbetroffen ist; Frech wie Rotz am Ärmel. Der drastische redensartliche Vergleich bezieht sich auf einen Menschen, der den Rockärmel als Taschentuch benutzt hat; frech.    Sich wie Rotz am Ärmel benehmen: sich sehr ungesittet benehmen. Dazu Schimpfworte wie ›Graf Rotz von der Backe‹, ›Baron Rotz auf Arschlochhausen‹, Vornehmtuer.
   Jemanden behandeln wie einen Rotzbuben: ihn sehr schlecht, unfreundlich, wegwerfend behandeln, seine Meinungen oder Wünsche wie die eines Kindes ignorieren, mundartlich besonders im Schwäbischen: ›Jemanden behandeln wie a Rotzbue‹.
   Eine kleine Rotznase sein: ein vorlautes, freches Kind sein, das sich noch nicht einmal recht die Nase zu putzen versteht und deshalb nicht ernst genommen wird.
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