Redensarten Lexikon
Ritten
Daß dich der Ritten schütt! ist ein alter redensartlicher Fluch. Ritten ist das altdeutsche Wort für Fieber, von diesem Lehnwort erst im 17. Jahrhundert verdrängt. Mit Ritten bezeichnete man vom 14. bis 16. Jahrhundert vor allem ein sehr verbreitetes pestartiges Fieber, das die Leute jäh ergriff und dahinraffte. Literarisch bei dem Prediger Geiler von Kaysersberg (›Sünden des Mundes‹ 39): »Das dich der rit schit!« oder »Das im got den ritten geb«; bei Joh. Pauli (›Schimpf und Ernst‹): »Das Gott dem kargen schelmen den ritten gebe«. Bei Thomas Murner in der ›Schelmenzunft‹ findet sich die Redensart sehr häufig: »Ich zitter als mich der ritten schit«, »Wolt Got, das sie der ritte schit«; ebenso bei Hans Sachs (IV,44): »Geht hin, dass euch der Riet schüttelt«. Weitere literarische Belege bei Wander III, Spalte 1695f.
• O. VON HOVORKA und A. KRONFELD: Vergleichende Volksmedizin, 2 Bände (Stuttgart 1908-09), Band I, S. 135ff.
Daß dich der Ritten schütt! ist ein alter redensartlicher Fluch. Ritten ist das altdeutsche Wort für Fieber, von diesem Lehnwort erst im 17. Jahrhundert verdrängt. Mit Ritten bezeichnete man vom 14. bis 16. Jahrhundert vor allem ein sehr verbreitetes pestartiges Fieber, das die Leute jäh ergriff und dahinraffte. Literarisch bei dem Prediger Geiler von Kaysersberg (›Sünden des Mundes‹ 39): »Das dich der rit schit!« oder »Das im got den ritten geb«; bei Joh. Pauli (›Schimpf und Ernst‹): »Das Gott dem kargen schelmen den ritten gebe«. Bei Thomas Murner in der ›Schelmenzunft‹ findet sich die Redensart sehr häufig: »Ich zitter als mich der ritten schit«, »Wolt Got, das sie der ritte schit«; ebenso bei Hans Sachs (IV,44): »Geht hin, dass euch der Riet schüttelt«. Weitere literarische Belege bei Wander III, Spalte 1695f.
• O. VON HOVORKA und A. KRONFELD: Vergleichende Volksmedizin, 2 Bände (Stuttgart 1908-09), Band I, S. 135ff.