Redensarten Lexikon
Riemen
Sich am Riemen reißen: sich zusammennehmen, sich ermannen, sich ermutigen. Die im 1. Weltkrieg aufgekommene Wendung bezieht sich auf den Riemen, d.h. Gürtel des Soldaten: der Soldat reißt am Riemen, wenn er ihm den vorgeschriebenen Sitz gibt. Den Riemen enger schnallen: sich einschränken, hungern müssen; vgl. französisch ›serrer sa ceinture d'un cran‹, Flasche.    Die Redensarten Es geht ihm an die Riemen und Es geht um seine Riemen: auf seine Gefahr oder Kosten, bewahren die Erinnerung an eine mittelalterliche Strafe: dem Verurteilten wurden schmale Streifen (Riemen) aus der Haut geschnitten, schinden.
   Riemen schneiden bedeutete: Vorteil aus etwas ziehen, zweifaches Riemenschneiden galt als strafbar. Bei Waldis (IV,13,55) heißt es: »Die gselln, die so jrn datum setzen vnd all morgen jr messer wetzen, damit sie zwiefach riemen schneiden, ob sie denn auch an galgen leiden, des soll man kein mitleiden hon«.
   Sich in die Riemen legen: sich sehr anstrengen, für etwas einsetzen. In dieser Redensart steht Riemen für Ruder; vgl. französisch ›s'atteler (à la tâche)‹: wörtlich sich an (die Arbeit) spannen.
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