Redensarten Lexikon
reisen
Reisende Leute nicht aufhalten: jemanden, der gehen will, gehen lassen, einen in Gang gekommenen Prozeß nicht vorzeitig stoppen.    In Voss' ›Musenalmanach auf das Jahr 1786‹ wurde das Lied ›Urians Reise um die Welt‹ abgedruckt, dessen Anfangsverse heute noch zitiert werden: »Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen«, Pilgerfahrt.
   Aus der Oper ›Der Waffenschmied‹ von A. Lortzing stammt: »Das kommt davon, das kommt davon, wenn man auf Reisen geht«.
   Die letzte Reise antreten oder Die große Reise machen sind Umschreibungen für Sterben, zeitlich.
   In der Drogenszene gebraucht man das sprachliche Bild der Reise für ›Rausch, Trip‹; Auf Reise gehen: Drogen einnehmen.

• J. STROOMAN: 't zit al reis om reis, in: Rond den Heerd 5 (1870), S. 39; H. JEHLE: Ida Pfeiffer. Weltreisende im 19. Jahrhundert. Zur Kulturgeschichte reisender Frauen (Diss. Freiburg i. Br. 1988) (Internat. Hochschulschriften 13) (Münster – New York 1989).
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