Redensarten Lexikon
reiben
Sich an jemandem reiben: Streit mit ihm suchen, beleidigende Bemerkungen fallen lassen. Im ›Theuerdank‹, einem allegorischen Gedicht von 1517, das die Lebensgeschichte Kaiser Maximilians I. schildert, heißt es:
   Ich wil all seinem rath absagen
   Und mich für seiner list und wüten
   Mit Gottes hilff wissen zu hüten,
   Wo er sich weitter an mich reibt.

Während das ursprünglich wörtlich im Sinne einer feindlichen Berührung zu verstehende Wort ›reiben‹ so in die Bildlichkeit hinaufgerückt ist, ist von unten für das eigentliche Reiben in diesem Sinne ›rempeln‹ eingetreten. Eine zänkische, ungesellige und widerspenstige Person wird auch als ›Reibeisen‹ bezeichnet, was schon 1839 in einer Schimpfwörtersammlung bezeugt ist. Ähnlich französisch ›se heurter à quelqu'un‹ (sich gegen jemanden stoßen) oder auch ›se frotter à quelqu'un‹ (sich im Umgang mit einem anderen abhärten).
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