Redensarten Lexikon
Raupe
Raupen (dafür auch: Graupen) im Kopf haben: absonderliche Gedanken, auch: komische Einfälle haben; Jemandem Raupen in den Kopf setzen: ihn auf törichte Gedanken bringen; literarisch bei Fritz Reuter (›Schurr-Murr‹ 218): »Der Ratsherr setzt den Schlingels blos Raupen in den Kopf«. Obersächsisch ›enne Raupe loslassen‹, Unsinn begehen; ›enne Raupe machen‹, einen lustigen Streich spielen. Raupen sind auch ein sprachliche Bild für unruhige Gedanken, Schrullen, Schnurren; ähnlich wie Würmer ( Wurm) oder Grillen. Die aufgeführten Redensarten stammen größtenteils aus der Studentensprache und treten seit dem Ende des 17. Jahrhunderts in Erscheinung.    Sich wie eine Raupe einspinnen: die völlige Einsamkeit suchen. Vgl. französisch ›s'enfermer dans son cocon‹.
   Wie eine neunköpfige Raupe fressen: sehr viel essen, unersättlich sein.
   Das fehlt mir noch in meiner Raupensammlung: das hat mir gerade noch gefehlt; auch: das besäße ich gern, seit etwa 1910 besonders soldatensprachlich geläufig.
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