Redensarten Lexikon
Quacksalber
Ein Quacksalber sein, auch Quacksalbereien treiben: ein schlechter Arzt und Pfuscher sein, der seine Wunderkuren, Salben und Hausmittel anpreist und mit seinen angeblichen Heilerfolgen prahlt; ohne fundierte medizinische Kenntnisse mit untauglichen Mitteln Kranke behandeln und oft ›Zu Tode kurieren‹. Das Substantiv ist aus dem gleichbedeutenden niederländischen ›kwakzalver‹ entlehnt, das zu ›kwacken‹ = schwatzen, prahlen und ›zalf‹ = Salbe gebildet ist. Für Deutschland ist der Ausdruck seit 1570 durch Fischart bezeugt (›Barf. Sekten- und Kuttenstreit‹,465). Vgl. französisch ›être un charlatan‹.    Die Bezeichnung ›Quacksalber‹ könnte auch mit ›Quecksilber‹ in Zusammenhang stehen, denn Quecksilbersalben und Pflaster oder ›Merkurienpflaster‹, eine Verreibung von zwei Teilen Quecksilber in zehn Teilen Bleipflastermasse, dienten zur örtlichen Behandlung syphilitischer Geschwüre.
   Weiße, gelbe und graue Salben mit Quecksilber dienten zur angeblichen Heilung.

• T. HAMPE: Die fahrenden Leute in der deutschen Vergangenheit. Monographien zur deutschen Kulturgeschichte X (Leipzig 1902).
Quacksalber. Kupfer von de Bry: Emblemata, Nr. 25.

Quacksalber. Einzelblatt aus ABC-Buch für kleine und große Kinder, gezeichnet von Dresdner Künstlern. Mit Erzählungen und Liedern von R. Reinick und Singweisen von Ferdinand Hiller, Georg Wigand's Verlag, 1845.
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