Redensarten Lexikon
Posten
Posto fassen ist ursprünglich ein militärischer Ausdruck für: sich aufstellen; er ist wie so viele militärische Ausdrücke im 17. Jahrhundert aus dem Italienischen entlehnt (›prendere il posto‹ = seinen Standort einnehmen); vgl. französisch ›se poster‹. In seinem ursprünglichen Lebenskreis wird das Wort z.B. auf den Prinzen Eugen in einem alten Lied auf die Schlacht bei Peterwardein von 1716 angewendet: »Thät in guten Posto stehen«, d.h. in einer militärisch günstigen Stellung. Seit dem 18. Jahrhundert wird die Wendung in der Bedeutung ›Fuß fassen‹, ›sich aufstellen‹, auch: eine günstige Gelegenheit wahrnehmen, auf nicht militärische Anwendungsgebiete verallgemeinert. Gleichen Ursprungs ist ›Posten‹; dazu die Redensart Auf dem Posten sein, eigentlich ›Wache stehen‹, dann: wohlauf sein. Immer auf dem Posten geht auf einen Ausspruch Friedrichs des Großen (»toujours en vedette«) zurück.    Auf verlorenem Posten kämpfen: einen aussichtslosen, vergeblichen Kampf führen.
   Einen sicheren Posten erstreben (erhalten): eine gute berufliche Stellung wünschen (bekommen). Seinen Posten verlieren: entlassen werden.
   Posten tragen, auch: Ein Postenträger sein: eigentlich nur Nachrichten überbringen, dann mit üblem Nebensinn: Zwischenträgereien machen.

Einen Posten vorschieben. Detail aus Münchener Bilderbogen Nr. 274: Militärische Redensarten.
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