Redensarten Lexikon
Pille
Einem eine bittere Pille zu schlucken geben: ihm eine unvermeidliche Unannehmlichkeit bereiten; Eine bittere Pille hinunterschlucken müssen: etwas Unangenehmes über sich ergehen lassen müssen. Diese aus der Medizin stammenden Redensarten sind wohl im 17. Jahrhundert aufgekommen; 1639 gibt Lehmann S. 84 (›Beschwerden‹ 73) einen guten Rat für solche Fälle: »Pillen muß man schlucken, nicht käuwen«; vgl. französisch ›devoir avaler la pilule‹. Eine bittere Pille versüßen (oder vergolden, versilbern): eine peinliche Mitteilung oder dergleichen in gemilderter Form anbringen (vgl. französisch ›dorer la pilule à quelqu'un‹; englisch ›to gild the pill‹; niederländisch ›hij krijgt eene vergulde pil‹; spanisch ›dorar la pildora‹). 1740 heißt es in der ›Kritischen Dichtkunst‹ (Abschnitt 1) des Schweizers J.J. Breitinger: »Ein kluger Arzt, der sich die Gesundheit seiner Kranken angelegen sein läßt, vergüldet oder verzuckert die bittern Pillen«. Die Wendung ›die Pille versüßen‹ hat in der modernen Sprache der Erotik noch die spezielle Bedeutung: die Kosten der Antikonzeptionsmittel der Freundin übernehmen (Borneman, Sex im Volksmund).
Da helfen keine Pillen: er bleibt unbelehrbar; gegen seine Dummheit ›Ist kein Kraut gewachsen‹
(20. Jahrhundert); in Kürzeln häufig unter Kindern gebräuchlich: ›D-b-dd-h-k-P‹ (für: doof bleibt doof, da helfen keine Pillen), gelegentlich noch mit dem Zusatz: U-k-M (= und keine Medizin) oder: S-A-v (= selbst Aspirin versagt).
Einem eine bittere Pille zu schlucken geben: ihm eine unvermeidliche Unannehmlichkeit bereiten; Eine bittere Pille hinunterschlucken müssen: etwas Unangenehmes über sich ergehen lassen müssen. Diese aus der Medizin stammenden Redensarten sind wohl im 17. Jahrhundert aufgekommen; 1639 gibt Lehmann S. 84 (›Beschwerden‹ 73) einen guten Rat für solche Fälle: »Pillen muß man schlucken, nicht käuwen«; vgl. französisch ›devoir avaler la pilule‹. Eine bittere Pille versüßen (oder vergolden, versilbern): eine peinliche Mitteilung oder dergleichen in gemilderter Form anbringen (vgl. französisch ›dorer la pilule à quelqu'un‹; englisch ›to gild the pill‹; niederländisch ›hij krijgt eene vergulde pil‹; spanisch ›dorar la pildora‹). 1740 heißt es in der ›Kritischen Dichtkunst‹ (Abschnitt 1) des Schweizers J.J. Breitinger: »Ein kluger Arzt, der sich die Gesundheit seiner Kranken angelegen sein läßt, vergüldet oder verzuckert die bittern Pillen«. Die Wendung ›die Pille versüßen‹ hat in der modernen Sprache der Erotik noch die spezielle Bedeutung: die Kosten der Antikonzeptionsmittel der Freundin übernehmen (Borneman, Sex im Volksmund).
Da helfen keine Pillen: er bleibt unbelehrbar; gegen seine Dummheit ›Ist kein Kraut gewachsen‹
(20. Jahrhundert); in Kürzeln häufig unter Kindern gebräuchlich: ›D-b-dd-h-k-P‹ (für: doof bleibt doof, da helfen keine Pillen), gelegentlich noch mit dem Zusatz: U-k-M (= und keine Medizin) oder: S-A-v (= selbst Aspirin versagt).